Weiterer Zeuge soll befragt werden Prozess gegen Karlheinz Schreiber gerät ins Stocken

Augsburg · Der Augsburger Strafprozess gegen den Ex-Waffenlobbyisten Karlheinz Schreiber ist in der Schlussphase noch einmal ins Stocken geraten. Anstelle der erwarteten Plädoyers der Verteidigung stieg die Strafkammer am Dienstag noch einmal in die Beweisaufnahme ein.

 Karlheinz Schreiber spricht im Februar im Landgericht Augsburg mit seinem Anwalt Frank Eckstein (l).

Karlheinz Schreiber spricht im Februar im Landgericht Augsburg mit seinem Anwalt Frank Eckstein (l).

Foto: dpa, Karl-Josef Hildenbrand

Schreibers Verteidiger beantragten, dessen früheren Steuerberater in Kanada als weiteren Zeugen zu vernehmen.

Auf die Frage des Gerichts, warum der Antrag erst jetzt gestellt wurde, wollte die Verteidigung keine Erklärung abgeben. Die Staatsanwaltschaft erklärte, die Verteidiger setzten sich dem Verdacht der Prozessverschleppung aus.

Die Staatsanwaltschaft selbst hatte Ende Oktober in ihrem Plädoyer vor dem Landgericht Augsburg zehn Jahre und drei Monate Haft für Schreiber gefordert - wegen Steuerhinterziehung und Bestechung.

Der 79-jährige Schreiber galt in den 1990er Jahren als Schlüsselfigur der CDU-Spendenaffäre und war in Augsburg bereits wegen Steuerhinterziehung von mehr als sieben Millionen Euro zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Der Bundesgerichtshof hob das Urteil jedoch auf und gab das Verfahren zurück nach Augsburg.

In dem neuen Prozess muss die Strafkammer auch klären, ob der Vorwurf der Bestechung des ehemaligen CSU-Rüstungsstaatssekretärs Ludwig-Holger Pfahls durch Schreiber verjährt ist.

(dpa)
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