Krankenkassen im Visier Regierung will gegen Wucherzinsen vorgehen

Berlin · Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) will nach einem Medienbericht Hunderttausenden säumigen Beitragszahlern in der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung aus der Schuldenfalle helfen.

 Krankenkassen fordern bis zu 60 Prozent Zinsen.

Krankenkassen fordern bis zu 60 Prozent Zinsen.

Foto: dpa, Robert Schlesinger

In der gesetzlichen Krankenversicherung sollen Wucherzinsen von bis zu 60 Prozent im Jahr abgeschafft werden, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Montag) schreibt. Für Privatversicherte sei ein preiswerter Notlagentarif in Planung, der nach Branchenschätzungen nicht mehr als 100 Euro im Monat kosten solle.

Das gehe aus einem Gesetzentwurf des Gesundheitsministeriums hervor, der derzeit in den Ressorts abgestimmt werde und noch vor der Wahl im September verabschiedet werden solle.

Verbandsvertreter von gesetzlichen und privaten Krankenkassen begrüßten das Vorhaben. Allein in den gesetzlichen Krankenkassen stünden Beiträge in Höhe von 4,5 Milliarden Euro aus. Selbstständige, oft junge Leute, die ein eigenes Geschäft gegründet und sich dabei finanziell übernommen haben, machten auch in der privaten Krankenversicherung den Großteil der Nichtzahler aus.

Der schnelle Anstieg der Verbindlichkeiten solle in der gesetzlichen Versicherung nun dadurch verhindert werden, dass der monatliche Säumniszuschlag von 5 auf 1 Prozent gesenkt wird.

(dpa/csi/jre)
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