Rentenexperte Rürup warnt Rente mit 67 Jahren nicht verschieben

Berlin (RPO). Der Rentenexperte Bert Rürup warnt angesichts der Debatten um die Rente mit 67 davor, die ab dem Jahr 2012 geplante Einführung zu verschieben. "Es handelt sich um einen sanften Übergang, die Einführung erstreckt sich über fast zwei Jahrzehnte. Erst im Jahre 2029 ist die neue Regelaltersgrenze von 67 Jahren erreicht", sagte Rürup.

Rürup hatte seit 1997 maßgeblich an den Rentenreformen mitgearbeitet. Das Argument, die Erhöhung der Altersgrenze mit dem Hinweis auf eine niedrige Beschäftigungsquote der Älteren zu verschieben, steche nicht. Zum einen sei die Beschäftigungsquote der Älteren in den letzten fünf Jahren deutlich gestiegen und zum anderen begünstige die demografische Entwicklung eine weitere Erhöhung.

"Die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter wird in den nächsten Jahrzehnten deutlich schneller zurück gehen als die Gesamtbevölkerung", warnte Rürup in der "Passauer Neuen Presse". Um die Entwicklung der realen Güterversorgung pro Kopf auf aktuellem Niveau zu halten, müsste daher die Stundenproduktivität schneller wachsen als bisher oder die Erwerbsquoten namentlich der Frauen oder der Älteren müssten steigen.

Die Debatte, die die Rente mit 67 nur als eine Maßnahme ansehe, um den Anstieg des Rentenversicherungsbeitrags zu dämpfen, sei "verkürzt". Die positiven wachstumspolitischen Gründe würden übersehen. Mit der Lebenserwartung steige die Rentenbezugsdauer.

(DDP/nbe)
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