Rürup Brüderle hat inhaltlich Recht. Es war ein Fehler der Großen Koalition, die Rentengarantie einzuführen.

Warum?

Rürup Gegen die Rentengarantie sprechen mindestens zwei Argumente: Die gesetzliche Rentenversicherung arbeitet nach dem Umlageverfahren, das heißt, die Renten werden aus den Beitragseinnahmen finanziert. Rentner und Beitragszahler sitzen daher in einem Boot. Es kann nicht angehen, dass im Falle sinkender Löhne die Renten unverändert bleiben und das Rentnniveau steigt. Zweitens: Langfristig sollen die Rentner die Rentengarantie selbst bezahlen, indem künftige Rentenerhöhungen niedriger ausfallen. Ich zweifle daran, dass es dazu kommt, da inzwischen durch eine Reihe anderer Eingriffe in den letzten sechs Jahren bereits ausgefallene Rentenkürzungen in Höhe von 47 Milliarden Euro auf die gleiche Art und Weise nachgeholt werden sollen. Sollte es doch dazu kommen, dann würden damitm zukünftige Rentnergenerationen belastet, bei denen die gesetzliche Rente ohnehin niedriger sein werden als die der jetzigen Rentner.

Verhindert die Rentengarantie künftige Beitragssatzsenkungen?

Rürup Auf absehbare Zeit werden wir wegen der Rentengarantie von den 19,9 Prozent Beitragssatz nicht mehr herunter kommen. Die geplante leichte Senkung des Satzes in den nächsten Jahren ist zunächst wohl nicht mehr möglich.

Gäbe es die politischen Mehrheiten, wäre es dann einfach, die Rentengarantie wieder abzuschaffen?

Rürup Natürlich wäre das ohne große Probleme möglich: Wir sind im Aufschwung. Deshalb wird die Rentengarantie in naher Zukunft nicht greifen müssen.