Einschätzung der deutschen Wirtschaft Rösler: Die Wachstumsdelle ist überwunden

Berlin · Die deutsche Wirtschaft hat ihre konjunkturelle Schwächephase im zurückliegenden Winterhalbjahr nach Einschätzung von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) bereits hinter sich gelassen. Auch Konjunkturexperten sehen Deutschland wieder auf dem Weg nach oben.

Rösler feiert 40. Geburtstag
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"Wirtschaft und Arbeitsmarkt in Deutschland sind robust. Nach der Winterdelle erwarten wir für 2013, dass die Konjunktur jetzt wieder anzieht", sagte Philipp Rösler unserer Redaktion. Bereits im gerade abgeschlossenen ersten Vierteljahr 2013 ist die Wirtschaft aus Sicht der Regierungsökonomen wieder leicht gewachsen.

Auch die Wirtschaftsforschungsinstitute und große Banken sehen Deutschland anders als den übrigen Euro-Raum schon wieder auf Wachstumskurs: Laut ihren Prognosen dürfte das Bruttoinlandsprodukt bereits zwischen Januar und März wieder um 0,1 bis 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen sein. Dagegen war die Wirtschaftsleistung zwischen Oktober und Dezember deutlich um 0,6 Prozent geschrumpft.

"Der Trend zeigt wieder nach oben", sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. Dafür sprächen die positiven Exporterwartungen der Industrie und bessere Auftragseingänge. Die Auslandsnachfrage habe sich aufgehellt — trotz der seit drei Jahren anhaltenden Rezession im Euro-Raum. Auch im Inland könnten Unternehmen auf eine stabile Nachfrage setzen: Dank steigender Tariflöhne und hohem Beschäftigungsstand werde der private Konsum die Konjunktur stützen.

Im Gesamtjahr 2013 dürfte das Wirtschaftswachstum über der von Rösler jetzt nochmals bestätigten Regierungsprognose von 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr liegen. Das gewerkschaftsnahe Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung sagt mit dem Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung und dem Pariser OFCE für Deutschland ein Wachstum von 0,9 Prozent voraus. Die Forscher von Kiel Economics und dem Institut für Wirtschaftsforschung Halle erwarten sogar ein Plus von 1,3 Prozent. Größtes Risiko bleibt allerdings die ungelöste Euro-Krise.

(mar)
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