Kommentar Rösler vergrätzt eigene Klientel
Düsseldorf (RP). Während die Liberalen zurzeit viel Hohn und Spott für Klientelpolitik kassieren, nimmt Gesundheitsminister Philipp Rösler den Kritikern den Wind aus den Segeln.
Mit dem Plan, das Preismonopol der Pharma-Hersteller zu brechen, hat er sich etwas vorgenommen, was weder der rot-grünen Regierung noch der großen Koalition gelungen ist.
Rösler hat offenbar genug Mumm, die eigene Klientel zu vergrätzen. So wie es eines SPD-Kanzlers bedurft hatte, das Sozialsystem zu reformieren und einer CDU-Ministerin, Krippenplätze zu schaffen, ist nun ein Liberaler von Nöten, in der Gesundheitspolitik Tabus zu brechen.
Bleibt zu hoffen, dass Rösler diese Linie zugunsten der Versicherten weiter fortsetzt und sich die Preissenker-Therapie für den Arzneimittelmarkt nicht als Wahlkampf-Gag entpuppt.