Ex-SPD-Wirtschaftsminister Dohnanyi "Rot-Rot wäre das berechtigte Ende der SPD"

Petersberg (RPO). Ein mögliches Bündnis von SPD und Linken in NRW bekommt heftigen Gegenwind von einem verdienten Mitglied der Partei. Der ehemalige Bildungsminister unter SPD-Kanzler Helmut Schmidt, Klaus von Dohnanyi, warnte mit drastischen Worten vor einer Koalition mit der Linkspartei nach den Landtagswahlen.

 Klaus von Dohnanyi: "Wenn die SPD an ihrem eigenen Untergang graben will, dann sollte sie mit den Linken koalieren".

Klaus von Dohnanyi: "Wenn die SPD an ihrem eigenen Untergang graben will, dann sollte sie mit den Linken koalieren".

Foto: ddp

"Wenn die SPD an ihrem eigenen Untergang graben will, dann sollte sie mit der Linken koalieren", sagte Hamburgs ehemaliger Erster Bürgermeister und Ex-Bundesminister für Bildung und Wissenschaft, Klaus von Dohnanyi (SPD), während des NRW-Zukunftskongresses "Petersberger Convention" bei Bonn. "Das wäre nach meiner Meinung auch das berechtigte Ende, weil man mit dieser Partei nicht koalieren kann", sagte Dohnanyi gegenüber unserer Redaktion.

Experten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und anderen gesellschaftlichen Gruppen diskutieren bei der Veranstaltung auf dem Petersberg unter dem Programmtitel "Zukunft 2.0 — Jenseits der Krise" über die Folgen der Weltwirtschaftskrise. Teilnehmer sind neben Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) unter anderem der luxemburgische Premierminister Jean-Claude Junker und Telekom-Chef René Obermann.

Die NRW SPD geht ohne Koalitionsaussage in den Wahlkampf. Zwar bezeichnete SPD-Spitzenkandidatin Hannelore Kraft die Linkspartei mehrfach als nicht regierungsfähig, eine Koalition schloss sie dennoch nicht grundsätzlich aus. Die CDU wirft der NRW-SPD vor, geheime Gespräche über eine mögliche Koalition mit der Linkspartei nach der Wahl zu führen.

Das neue Bundes-Führungsduo der SPD unter Parteichef Siegmar Gabriel und Generalsekretärin Andrea Nahles hatte die SPD für ein Bündnis mit der Linkspartei vorsichtig geöffnet. SPD-Nachwuchspolitiker wie die Juso-Vorsitzende Franziska Drohsel hatten wiederholt für diese Option auch auf Bundesebene plädiert.

(sdr/tim)
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