Wahltrend Diskussion über Kölner Silvester-Übergriffe stabilisiert AfD

Hamburg · Von den Übergriffen in Köln, Hamburg und Stuttgart zu Silvester profitiert im stern-RTL-Wahltrend die AfD, die einen Prozentpunkt zulegt und auf 9 Prozent klettert. Die sonstigen Parteipräferenzen ändern sich im Vergleich zur Vorwoche nicht.

 Das "Potenzial von rund einem Zehntel aller Bundesbürger hat die AfD weitgehend ausgeschöpft", sagt Forsa-Chef Manfred Güllner.

Das "Potenzial von rund einem Zehntel aller Bundesbürger hat die AfD weitgehend ausgeschöpft", sagt Forsa-Chef Manfred Güllner.

Foto: dpa

Würde der Bundestag jetzt neu gewählt, käme die Union aus CDU und CSU auf 38 Prozent und die SPD auf 23 Prozent. Jeweils 10 Prozent würden den Grünen und der Linken ihre Stimmen geben und 5 Prozent der FDP. Auf die sonstigen kleinen Parteien entfallen zusammen 5 Prozent. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen beträgt 35 Prozent, drei mehr als in der Woche davor.

Zwei Punkte verliert die Union bei der politischen Kompetenz - welche Partei also mit den Problemen am besten fertig wird. Noch 29 Prozent aller Bundesbürger trauen dies CDU/CSU zu, während die SPD hier auf 8 Prozent kommt, ein Punkt weniger als in der Vorwoche. 8 Prozent trauen diese politische Kompetenz anderen Parteien zu, 55 Prozent allerdings keiner Partei, drei Prozentpunkte mehr als in der Vorwoche.

"Die Diskussion über die Kölner Silvester-Ereignisse stabilisiert die AfD, die zum Sammelbecken all jener geworden ist, die latent anfällig sind für fremdenfeindliches und rechtsradikales Gedankengut", sagt Forsa-Chef Manfred Güllner. Das zeige sich auch daran, dass der Anteil der sonstigen kleinen Parteien, unter denen sich die Anhänger der NPD befinden, weiter zurückgeht. "Doch dieses Potenzial von rund einem Zehntel aller Bundesbürger hat die AfD weitgehend ausgeschöpft." Mit viel größerem Zulauf, so Güllner, müsse deshalb nicht gerechnet werden: "Schließlich wissen die meisten Bürger, die sich durchaus Sorgen um die Bewältigung des Flüchtlingszustroms machen, dass die AfD außer Parolen nichts zur Lösung dieses Problems beitragen kann."

Datenbasis: Das Forsa-Institut befragte vom 4. bis 8. Januar 2016 im Auftrag des Magazins stern und des Fernsehsenders RTL 2503 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 2,5 Prozentpunkten.

(gol)
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