NRW-Ministerpräsident Rüttgers: Rumänen-Schelte war "Fehler"

Berlin/Düsseldorf (RPO). Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) hat seine umstrittene Rumänen-Schelte erstmals als eigenen "Fehler" bezeichnet. Zuvor hatte er nur von Missverständnissen gesprochen.

Das berichtet die "Bild"-Zeitung (NRW-Samstagausgabe). Beim Wahlkampf-Auftakt der CDU-Nachwuchsorganisation Junge Union in Gladbeck sagte der CDU-Bundesvize demnach am Freitagabend: "Was ich über die Arbeiter bei Nokia in Rumänien gesagt habe, war falsch. Ich bedauere das. Ich habe einen Fehler gemacht." Damit ging Rüttgers über seine bisherige schriftliche Entschuldigung hinaus, in der er von "Missverständnissen" gesprochen hatte.

Rüttgers hatte auf öffentlichen Parteiveranstaltungen im Vorfeld der nordrhein-westfälischen Kommunalwahl Ende August mit Blick auf die Verlegung des Nokia-Werkes von Bochum nach Rumänien gesagt: "Im Unterschied zu den Arbeitnehmern hier im Ruhrgebiet kommen die in Rumänien eben nicht morgens um sieben zur ersten Schicht und bleiben bis zum Schluss da. Sondern sie kommen und gehen, wann sie wollen, und wissen nicht, was sie tun."

Der rumänische Staatspräsident Traian Basescu hatte sich gegen die Vorwürfe des NRW-Regierungschefs verwahrt. Auch im Inland erntete Rüttgers heftige Kritik und Rassismus-Vorwürfe. Rüttgers hatte bereits im Landtagswahlkampf 2000 mit einer "Kinder-statt-Inder"-Kampagne für Empörung gesorgt.

(DDP/sdr)
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