Nach abfälliger Rede Rumänischer Präsident widerspricht Rüttgers

Düsseldorf (RP). NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers will nichts mehr dazu sagen, doch der Wirbel um seine Kritik an der angeblich schlechten Arbeitsmoral der Rumänen geht unvermindert weiter. Jetzt hat sich Rumäniens Staatspräsident Traian Basescu zu Wort gemeldet.

Bauern-Protest beim Besuch von Jürgen Rüttgers
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Bauern-Protest beim Besuch von Jürgen Rüttgers

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Bei der Eröffnung eines Ford-Werkes im Süden Rumäniens nannte er Rüttgers‘ Äußerung "unkorrekt” Die Zusammenarbeit von Unternehmen und Arbeitnehmern sei erfolgreich. Rüttgers hatte mit Blick auf das Nokia-Werk in Rumänien gesagt, rumänische Arbeiter "kommen und gehen, wann sie wollen”. Dem widerspricht ein rumänischer Gewerkschaftsboss. Das sei schon deshalb nicht möglich, weil alle Arbeiter mit dem Werksbus abgeholt würden.

Bereits am Freitag Rüttgers hatte sich für seine Bemerkung entschuldigt. Der rumänische Gesandte in Berlin nahm die Entschuldigung an. Deswegen müsse jetzt Schluss damit sein, sagte FDP-Generalsekretär Christian Lindner gegenüber unserer Redaktion. Rüttgers habe erkannt, dass er sich verrannt habe und um Entschuldigung gebeten.

Nur SPD und Grüne wollten das nicht akzeptieren. CDU-Fraktionschef Helmut Stahl nannte die Kritik von SPD und Grünen unanständig. Die Opposition wird heute im Landtag die Debatte um den Haushalt 2010 nutzen, um den Regierungschef massiv zu attackieren.

Grünen-Fraktionschefin Sylvia Löhrmann sagte unserer Zeitung, dessen Bemerkung gegen Fremde sei kein Einzelfall: "Zu erinnern ist an die Kampagne 'Kinder statt Inder', die angebliche Überlegenheit der katholischen Religion und die Aussage, dass die Hauptschulen für die Migrantenkinder erhalten bleiben müssten.”

(RP)
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