Bamf-Mitarbeiterin umgeht Asyl-Regeln Sache der Flüchtlinge nicht geholfen

Meinung | Berlin · Unter welchen Umständen jemand Asyl in Deutschland bekommt, ist streng geregelt. Eine Bamf-Mitarbeiterin in Bremen nahm es mit diesen Regeln wohl nicht so genau. Der Sache der Flüchtlinge hat sie damit wohl nicht geholfen.

 Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Berlin.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Berlin.

Foto: rtr, FAB/ZUZ/joh

Welche Motive die Behördenleiterin hatte, massenhaft offensichtlich unberechtigte positive Asylbescheide auszustellen, werden möglicherweise die Ermittlung und das sich wahrscheinlich anschließende Verfahren zeigen. Die gelegentliche Einladung in ein Restaurant erscheint als Grund für einen solchen großen Betrug zu vernachlässigen. Vielmehr ist zu vermuten, dass sie aus humanitärer Überzeugung gehandelt hat.

Der Sache der Flüchtlinge hätte sie damit aber einen Bärendienst erwiesen. Die Bremer Asylbescheide werden nun überprüft. Der gesamtgesellschaftliche Schaden ist groß: Die handfesten Vorwürfe säen Misstrauen unter den Flüchtlingen, gegen Flüchtlinge und gegen die Flüchtlingsbehörden.

Es ist zu hoffen, dass Bremen tatsächlich ein Einzelfall ist. Mühsam war es dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) gelungen, von dem Image der Versager-Behörde sich zu einem Amt zu wandeln, das den Flüchtlingszustrom kanalisiert und ordnet.

Die Ermittlungen müssen selbstverständlich abgewartet werden. Aber Bundesregierung und Bundesamt werden sich Maßnahmen überlegen müssen, wie ein solcher Alleingang von Asylentscheidern künftig nicht mehr möglich ist.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort