Streit um Atommüll Schleswig-Holstein fordert faire Castor-Verteilung

Kiel · Bund und Länder wollen am Freitag über die Lagerorte für die Castor-Behälter mit hochradioaktivem Atommüll aus der Wiederaufarbeitung im Ausland beraten. Derweil pocht Schleswig-Holstein auf die Bereitschaft eines weiteren Bundeslandes, Atommüll aus der Wiederaufarbeitung im Ausland aufzunehmen.

Angekettet gegen den Castor-Transport
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Man sei weiter bereit, Verantwortung zu tragen, fordere aber eine faire Lastenteilung, sagte Energieminister Robert Habeck (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur vor einem Bund/Länder-Treffen in Berlin. "Hier sitzen alle in einem Boot."

Deutschland muss von 2015 an 26 Castor-Behälter mit Atommüll aus Wiederaufbereitungsanlagen in Sellafield und La Hague zurücknehmen. "Die alte Bundesregierung hat diese Frage ungelöst der neuen Bundesministerin Barbara Hendricks überlassen", sagte Habeck.

Die Protestaktionen gegen den Castor-Transport
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Drei Bundesländer sollen gemäß der Absprachen für eine neue Endlagersuche die Castoren aufnehmen. Sie sollen nicht mehr in das Zwischenlager Gorleben, um keine weiteren Fakten für ein Endlager im nahe gelegenen Salzstock zu schaffen - Gorleben bleibt bei der neuen Suche aber im Topf. Bisher haben sich nur Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein zur Aufnahme bereiterklärt. Zu dem Treffen am Freitag sind Umweltminister aus sieben Bundesländern eingeladen. Geleitet wird es von Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth.

Wenn endlich Bewegung in die Sache komme, sei das gut, sagte der Kieler Minister. Das dritte Land, das möglicherweise Behälter mit dem Atommüll zwischenlagern wird, könnte Hessen werden. Die schwarz-grüne Landesregierung in Wiesbaden hat dies für den Standort Biblis nicht mehr ausgeschlossen.

(dpa)
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