Umweltminister will Verkauf verbieten Schwarz-Gelb streitet über Rattengift
Hamburg/Berlin · In der schwarz-gelben Koalition gibt es Streit um den Umgang mit Rattengift. Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) will giftige Rattenbekämpfungsmittel schrittweise vom freien Markt nehmen und nur noch an professionelle Schädlingsbekämpfer abgeben.
Dies betreffe hochwirksame Köder mit Blutgerinnungshemmern, die derzeit einen Marktanteil von etwa 95 Prozent hätten. Altmaier wolle damit Schäden für Mensch und Umwelt verhindern, berichtet der "Spiegel".
Kritik kam vom Koalitionspartner FDP. "Ratten übertragen eine Vielzahl schwerer Krankheiten", erklärte der FDP-Bundestagsabgeordnete Lutz Knopek am Sonntag. "Das Verbot des einzig wirksamen Bekämpfungsmittels stellt eine unverhältnismäßige Gefährdung der menschlichen Gesundheit dar." In Deutschland gebe es "mehr als eine Millionen Rattenbefallsfälle pro Jahr". Die Bekämpfung allein durch Profis würde sich pro Jahr auf 300 bis 500 Millionen Euro summieren. Knopek forderte Altmaiers Ministerium auf, die Entscheidung "schnellstmöglich zu korrigieren".