"Schwestern laden sich ein" Laschet ruft Unionsparteien zu Zusammenhalt auf

Düsseldorf · Der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Armin Laschet hat die Union ermahnt, sich wieder stärker auf Verbindendes statt Trennendes zu konzentrieren.

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Foto: dpa/Michael Kappeler

"So schön Streitkultur sein mag - wir brauchen jetzt eine Kultur des Zusammenhalts und der Pflege der Gemeinsamkeit in der Union", sagte der nordrhein-westfälische Parteichef der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf.

CDU und CSU streiten seit Monaten über die Flüchtlingspolitik. Die CSU macht die Einladung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zum Parteitag im November sogar von einem Kurswechsel der CDU-Chefin in der Flüchtlingspolitik abhängig. CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer hatte kürzlich bekräftigt, Merkel müsse die Obergrenze von 200.000 Einwanderern im Jahr akzeptieren. Merkel, Scheuer und Laschet werden als Redner beim Deutschlandtag der Jungen Union erwartet. Die Jugendorganisation der Union tagt von diesem Freitag bis Sonntag in Paderborn.

Die Vorsitzenden von CDU und CSU sollten sich aus Laschets Sicht grundsätzlich zu Parteitagen der Schwesterpartei einladen. "Die Schwestern, die ich kenne, laden sich zu den großen Familientreffen im Jahr immer gegenseitig ein", meinte der 55-Jährige. Zur Verknüpfung einer Einladung mit der Flüchtlingspolitik sagte er: "Gäste - erst recht Schwestern - kommen so, wie sie sind."

Deutschland-Kongresse als Chance

Laschet sieht die im September angelaufenen sechs gemeinsamen Deutschland-Kongresse von CDU und CSU als große Chance, wieder enger zusammenzurücken. Der frühere NRW-Integrationsminister bereitet den vorletzten Kongress am 2. November in Bonn zum Thema Entwicklung und Migration vor. "In Bonn wird mancher überrascht sein, wie groß die Gemeinsamkeiten zwischen CDU und CSU selbst bei diesem Thema sind."

Wenn die Zahlen sich weiter so entwickelten, werde die von der CSU geforderte Obergrenze im kommenden Jahr ohnehin deutlich unterschritten. "Das Ziel, die hohen Flüchtlingszahlen zu senken, war richtig und ist erreicht. Das ist gut so und darauf kommt es an. Und ich glaube, das hat die CSU gemeint", sagte Laschet.

(felt/lnw)
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