"Jetzt erst recht nicht!" Sebastian Edathy will die SPD nicht freiwillig verlassen

Berlin · Der Kampf um die politische Zukunft scheint noch nicht beendet: Der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy will nicht freiwillig aus der Partei austreten.

Sebastian Edathy: "Die Vorwürfe treffen zu" - Bilder des Prozesses
7 Bilder

Kinderporno-Prozess in Verden: Sebastian Edathy legt Geständnis vor Gericht ab

7 Bilder
Foto: dpa, jst cul

"Nach kompletter Lektüre: Wenn der abstruse Antrag des SPD-Bundesvorstandes auf meinen Parteiausschluss erfolgreich sein sollte, wird der Willkür Tür und Tor geöffnet. - Ich wollte ohnehin nicht austreten. Jetzt erst recht nicht!", teilte Edathy auf seiner Facebook-Seite mit.

Er reagierte damit auf die Stellungnahme des SPD-Vorstandes, die am vergangenen Dienstag bei der zuständigen Schiedskommission der SPD in Hannover eingegangen war. Die Berliner Parteispitze verlangt darin den Ausschluss Edathys aus der SPD, weil dieser durch den Besitz von kinderpornografischem Bildmaterial gegen das Selbstverständnis mit der Parteimitgliedschaft verstoßen habe. Dafür sei es unerheblich, dass Edathys Strafprozess am Landgericht Verden ohne Verurteilung zu Ende gegangen sei.

Das Gericht hatte das Verfahren Anfang März gegen die Zahlung einer Geldauflage von 5000 Euro eingestellt. Edathy gilt damit als nicht vorbestraft. Das Parteiordnungsverfahren gegen Edathy war auf Antrag der SPD-Spitze am 24. Februar 2014 eingeleitet worden, es wurde aber bis zum Ende des Strafverfahrens ausgesetzt.

Um Edathy aus der Partei auszuschließen, müsste ihm ein parteischädigender Verstoß gegen die SPD-Grundwerte nachgewiesen werden. Die Hürden dafür sind sehr hoch. Ob Edathy am Ende die SPD jedoch verlassen muss, ist deshalb offen. Die Parteistatuten lassen auch andere Sanktionsformen wie eine Rüge oder eine für bis zu drei Jahre ruhende Mitgliedschaft zu.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort