Der Fall Uli Hoeneß Seehofer wusste seit Januar von Ermittlungen
München · Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und die Staatsregierung sind bereits seit Januar über die Steuerermittlungen gegen FC-Bayern-Präsident Uli Hoeneß informiert.
Das geht aus der Antwort des Finanzministeriums auf eine Anfrage des bayerischen Grünen-Fraktionschefs Martin Runge hervor. Das Finanzministerium wurde demnach am 17. Januar über Hoeneß' Selbstanzeige informiert, Seehofer dann am 25. Januar über das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft, wie es in dem am Donnerstag von Runge veröffentlichten Schreiben heißt.
Informiert über das Hoeneß-Verfahren waren danach drei bayerische Ministerien: Finanz-, Justiz und Innenressort. "Wie sind derart umfassende Rundumverlautbarungen mit dem ansonsten von Vertretern der Staatsregierung stets mantraartig hochgehaltenen Steuergeheimnis zu vereinbaren?", fragte Runge.
Seehofer hatte in diesem Zusammenhang am Vortag betont, die Staatsregierung sei die Spitze der Verwaltung in Bayern - und er müsse als Ministerpräsident selbstverständlich über Vorgänge von Bedeutung informiert sein.