Weil er seine Tochter von der Kita abholt Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Sigmar Gabriel

Berlin · Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) muss sich mit dem Vorwurf beschäftigen, er vernachlässige wegen seiner zweijährigen Tochter Marie seine Amtsgeschäfte. Hintergrund: Einmal in der Woche holt der SPD-Chef seine Tochter aus der Kita ab.

 Sigmar Gabriel und Anke Stadler habne eine gemeinsame Tochter.

Sigmar Gabriel und Anke Stadler habne eine gemeinsame Tochter.

Foto: dpa, Boris Roessler

"Als ich angekündigt habe, den halben Mittwoch für meine Tochter da zu sein, hat ein Mitarbeiter der Bundesverwaltung eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen mich gestellt, weil ich meine Amtspflichten verletzen würde", sagte Gabriel der "Bild am Sonntag".

Der SPD-Vorsitzende holt mittwochnachmittags seine Tochter von der Kita ab, weil seine Frau Anke dann in ihrer Zahnarztpraxis arbeitet.

Gabriel empörte sich über so viel "Familienfeindlichkeit": Angesichts seiner "durchschnittlichen täglichen Arbeitszeit von 14 bis 16 Stunden und Arbeit auch am Wochenende hab ich mir gewünscht, diesen Beamten der Bundesverwaltung mal kennenzulernen".

Er hätte den Beschwerdeführer gerne eingeladen, "mich mal zu begleiten und ihn am Ende zu fragen, ob drei Stunden am Mittwochnachmittag tatsächlich zu viel seien. Aber leider hat er sich nie direkt gemeldet."

In der Realität, so Gabriel, schaffe er es "zwei- bis dreimal im Monat", seine Tochter von der Kita abzuholen. "Für Zeiten, die ich nicht einhalte, hat meine Frau eine eigene Entschädigungswährung entwickelt: Kleider für unsere Tochter oder für sie selbst.

Deshalb habe ich schon ein Eigeninteresse, dass ich nicht allzu oft zur Kasse gebeten werde."

(KNA)
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