SPD als neue Heimat Sigmar Gabriel will FDP-Wähler abwerben

Berlin · Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat angekündigt, dass sich die SPD verstärkt um bisherige FDP-Wähler bemühen will. Die liberale Idee sei zu wichtig, "um sie mit der FDP untergehen zu lassen", sagte Gabriel in einem Interview.

 Sigmar Gabriel schielt auf die FDP-Wähler.

Sigmar Gabriel schielt auf die FDP-Wähler.

Foto: dpa, Timm Schamberger

"Deshalb muss die SPD dem Liberalismus eine neue Heimat geben", sagte Gabriel der "Braunschweiger Zeitung". Liberalität sei "eine wunderbare Geisteshaltung, die die Menschen vor der Übermacht des Staates wie des Marktes schützen will", fügte der Parteichef hinzu.

Der stellvertretende SPD-Chef Olaf Scholz legte FDP-Mitgliedern nahe, zu den Sozialdemokraten zu wechseln. "Die SPD kann eine neue Heimat für viele Liberale werden, die von der FDP enttäuscht sind", sagte er der "Welt am Sonntag". Der Hamburger Regierungschef bezweifelte, dass sich die FDP von der Niederlage bei der Bundestagswahl erholt. "Es wäre ein großer Zufall, wenn die FDP in vier Jahren in den Bundestag zurückkehren würde".

Der parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Thomas Oppermann, riet der FDP, einen sozialliberalen Kurs einzuschlagen. Wenn die Partei dies tue, "wäre sie eine willkommene Bereicherung des Bundestags", sagte Oppermann der "Welt". "Sie muss sich neu ausrichten. Sie muss entscheiden, ob sie sozial- oder wirtschaftsliberal sein will."

(dpa)
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