Fotos So widersprechen sich Merkel und Schäuble
Ob Griechenland-Hilfe oder Steuerreform: Kanzlerin Angela Merkel und ihr Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble sind in wichtigen politischen Fragen uneins. Auch bei Steuern und Haushalt gibt es Unterschiede. Wir haben die wichtigsten Gegensätze für Sie aufgeschrieben.
Thema: Zeitpunkt der Ankündigung von Steuerreform-Details.
"Das Volumen und den Zeitplan werden wir im Lichte der wirtschaftlichen Entwicklung entscheiden."
Merkel am 20. März im Interview mit unserer Redaktion auf die Frage, ob die Koalition noch vor der NRW-Wahl Details zur Steuerreform bekanntgeben wird.
Thema: Zeitpunkt der Ankündigung von Steuerreform-Details.
"Wir werden das im Zeitraum zwischen Mitte Mai und Ende Juni entscheiden. Dabei bleibt es."
Schäuble am 19. März im Deutschlandfunk auf die gleiche Frage.
Thema: Beteiligung des IWF an einer Griechenland-Nothilfe
"Deshalb hat Wolfgang Schäuble Vorschläge gemacht, damit man eventuell den Internationalen Währungsfonds (IWF) nicht in allen Situationen rufen muss - was jetzt vielleicht der Ausweg sein müsste, wenn man etwas täte."
Merkel am 17. März im Deutschen Bundestag
Thema: Beteiligung des IWF an einer Griechenland-Nothilfe
"Die Annahme finanzieller Hilfen durch den IWF wäre meiner Meinung nach ein Eingeständnis, dass die Euroländer aus eigener Kraft ihre Probleme nicht lösen können."
Schäuble am 7. März in der "Welt am Sonntag"
Thema: Gründung eines Europäischen Währungsfonds (EWF)
"Ein europäischer Währungsfonds bedürfte einer Änderung der Europäischen Verträge. Kurzfristig kann er Griechenland nicht helfen."
Der stellvertretende Regierungssprecher Christoph Steegmanns am 10. März im Namen Merkels
Thema: Gründung eines Europäischen Währungsfonds (EWF)
"Ein EWF könnte auch Euro-Mitgliedsstaaten Liquiditätsnothilfen gewähren, um die Gefahr von Zahlungsausfällen einzudämmen."
Schäuble am 12. März in der "Financial Times Deutschland"
Thema: Soll Griechenland bilaterale Hilfen erhalten?
"Da ist die schnelle Solidaritätsleistung mit Sicherheit nicht die richtige Antwort."
Merkel am 17. März im Deutschen Bundestag.
Thema: Soll Griechenland bilaterale Hilfen erhalten?
"Für EU-Hilfen gibt es kein Gemeinschaftsinstrument. Also kämen im äußersten Fall nur bilateral koordinierte, also freiwillige Hilfen infrage."
Schäuble am 21. März in der "Bild am Sonntag"
Thema: Spardruck im Haushalt
"Wir sagen es euch deshalb nicht, weil wir es nicht sagen wollen, sondern weil wir noch gar nicht wissen, wo wir Ende 2010 mit der wirtschaftlichen Situation stehen. Das Wachstum und die Entwicklung der Arbeitslosenzahl sind entscheidend dafür, was wir einsparen müssen und was nicht."
Merkel am 22. März auf dem kleinen CDU-Parteitag in Berlin
Thema: Spardruck im Haushalt
"Wir müssen das strukturelle Defizit bis 2016 um jährlich zehn Milliarden Euro zurückführen. Auf den Bundeshaushalt kommen damit einschneidende Änderungen zu.
Schäuble am 21. März in der "Bild am Sonntag"