Wegen Griechenland-Gastbeitrag Jusos in Bayern greifen Sigmar Gabriel an

München · Die Jusos in Bayern sind sauer auf Sigmar Gabriel. Grund dafür ist die Kritik des SPD-Chefs an den Griechen im Gastbeitrag einer Zeitung. Nun greifen die Jungen Gabriel in einem offenen Brief an. Und das stößt wiederum der bayerischen SPD bitter auf.

Das ist Sigmar Gabriel
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Angesichts der stockenden Verhandlungen der EU mit Griechenland hatte SPD-Chef Sigmar Gabriel vor wenigen Tagen in einem Gastbeitrag der "Bild"-Zeitung deutliche Kritik an der Athener Regierung geübt. "Es reicht!", hieß es darin und auch: "Die Spieltheoretiker der griechischen Regierung sind gerade dabei, die Zukunft ihres Landes zu verzocken."

Solche deutlichen Worte aber schmecken den Jusos in Bayern gar nicht. Sie antworten umgehend auf diesen Gastbeitrag — und zwar mit einem offenen Brief. Und auch sie sagen "Es reicht!" Gemeint ist aber nicht Griechenland, sonden Sigmar Gabriel selbst.

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Foto: dapd, Michael Gottschalk

"Es reicht ganz Europa der deutsche Chauvinismus und die süffisante Überheblichkeit, mit der du und andere VertreterInnen der deutschen Regierung gegenüber Griechenland und anderen krisengebeutelten Staaten auftreten!", heißt es in dem offenen Brief. Den Jusos, so heißt es weiter, reiche "dein blanker Populismus", Gabriel solle auf "plumpe Debattenbeiträge" verzichten.

"Wir erwarten mehr von einem Vorsitzenden der SPD, als unreflektiert Stammtischparolen zu wiederholen und im trübbraunen Wasser zu fischen." Man erwarte, dass der SPD-Chef den Menschen die Ängste nehme statt mit rechtspopulistischen Kurzschlüssen zu spielen, so die Jusos. Und am Ende dann der Satz: "Uns jedenfalls reicht es schon lange — und zwar mit solchen Aussagen von dir!"

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Foto: dpa, sp ase tba

Der Frontalangriff der bayerischen Jusos auf Gabriel wiederum stößt dem bayerischen Landesverband bitter auf. Landeschef Florian Pronold jedenfalls verlangt eine Entschuldigung von den Jusos. Ihm fehle "jedes Verständnis" für "diese ehrenrührige Kritik".

(das)
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