Personalchaos in der SPD Martin Schulz erklärt sofortigen Rückzug von der Parteispitze

Berlin · SPD-Chef Martin Schulz gibt den Parteivorsitz sofort ab und nicht erst nach Ende des Mitgliederentscheids der Sozialdemokraten. Für die Nachfolge hat das SPD-Präsidium Andrea Nahles vorgeschlagen.

 Martin Schulz im Willy-Brandt-Haus in Berlin verlässt das Mikrofon nach seiner Erklärung.

Martin Schulz im Willy-Brandt-Haus in Berlin verlässt das Mikrofon nach seiner Erklärung.

Foto: afp

Die Bundestags-Fraktionschefin wurde einstimmig für den Parteivorsitz nominiert. Die Wahl werde am 22. April auf einem Sonderparteitag in Wiesbaden stattfinden, sagte Schulz am Dienstagabend in Berlin. Im Anschluss an Schulz' Erklärung sollte der Parteivorstand über die Empfehlung des Präsidiums zu Nahles abstimmen.

Schulz lobte in seiner Erklärung die Ergebnisse des Koalitionsvertrags: "Darauf kann die SPD aufbauen und damit dieses Land erneuern."

In Bezug auf die Personaldebatten bei den Genossen sagte er: "Die SPD braucht, das ist der dringende Wunsch der Mitglieder, eine personelle und programmatische Neuaufstellung. Mit meinem Amtsverzicht will ich dazu beitragen, die Personaldebatte zu beenden."

"Ich habe das Amt gerne ausgeübt", sagte Schulz, obwohl es ein durchaus kräftezehrendes, bisweilen schwieriges gewesen Amt sei. "Ich scheide ohne Bitterkeit und Groll aus diesem Amt." In dem Jahr als Parteichef habe er viel erlebt und vieles sei auch "unter die Haut gegangen", aber er setze darauf, dass die Zeit alle Wunden heile.

(felt/vek)
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