Ergebnis des Mitgliederentscheids 75,96 Prozent — SPD sagt Ja zur großen Koalition

Berlin · Die SPD-Mitglieder haben entschieden: Ihre Partei sollin eine große Koalition mit der Union gehen. 75,96 Prozent der SPD-Mitglieder stimmten für das Bündnis, wie die Parteispitze auf einer Pressekonferenz mitteilte.

So lief der SPD-Mitgliederentscheid
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Die SPD-Mitglieder haben entschieden: Ihre Partei soll in eine große Koalition mit der Union gehen. 75,96 Prozent der SPD-Mitglieder stimmten für das Bündnis, wie die Parteispitze auf einer Pressekonferenz mitteilte.

Von den 474.820 stimmberechtigten Mitgliedern hätten 369.680 ihre Unterlagen zurückgesendet, sagte die Vorsitzende der Zählkommission, Barbara Hendricks. Das seien mehr als 77 Prozent der Mitglieder. 31.800 Stimmen seien bei der Einsendung ungültig gewesen, weil etwa die eidesstattliche Versicherung fehlte. 256.643 Mitglieder stimmten mit Ja, das entspricht einer Quote 75,96 Prozent. 80.921 Mitglieder, also 23,95 Prozent stimmten mit Nein.

SPD-Chef Sigmar Gabriel trat um 14.45 Uhr vor seine Parteimitglieder und die Presse. Er dankte ausführlich allen Helfern, den Parteimitgliedern und auch der Parteispitze für die Organisation und Umsetzung des Mitgliederentscheids. Das, was die SPD jetzt gemacht habe, sei eigentlich ein schönes Geburtstagsgeschenk für die SPD und für Willy Brandt, der am 18. Dezember 100 Jahre alt geworden wäre.

Ein gut gelaunter Gabriel sagte, die Parteispitze wolle diejenigen, die mit Nein stimmten, in den nächsten Jahren vom Gegenteil überzeugen. Zudem wolle man das Prinzip der Regionalkonferenzen fortführen. Die kursierenden Gerüchte um die personelle Besetzung der Ministerposten wollte er nicht kommentieren.

SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles erinnerte daran, dass die SPD durch das Votum auch einige neue Mitglieder gewonnen habe. Und sie bat diejenigen, die eingetreten seien, um mit Nein zu stimmen, sie sollten dabei bleiben, "denn der nächste Mitgliederentscheid kommt bestimmt".

Auch Gabriel bedankte sich "ausdrücklich" bei den Gegnern der großen Koalition für ihre Beteiligung am Mitgliederentscheid. Die 24 Prozent, die mit Nein gestimmt hätten, seien "genauso gute und engagierte Sozialdemokraten, wie die, die mit Ja gestimmt haben". Die Aufgabe der SPD sei es nun, die Nein-Stimmer in den nächsten vier Jahren der Regierungszeit davon zu überzeugen, dass die Mehrheit Recht hatte.

Am Samstagmorgen hatten rund 400 Helfer in einem früheren Postamt in Berlin-Kreuzberg mit der Auszählung der Stimmen begonnen. Eigentlich war das Ergebnis zwischen 16 und 18 Uhr erwartet worden. Doch am Mittag wurde klar, dass es schneller gehen würde — und das Ergebnis schon nach 14 Uhr bekannt gegeben werden würde.

(brö)
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