SPD-Spitzentreffen Gabriel will sich in Düsseldorf nicht auf Kandidatur festlegen

Düsseldorf · Die Parteispitze bleibt eisern: Beim Spitzentreffen der SPD in Düsseldorf wird es nach Angaben von Parteichef Sigmar Gabriel nicht um Personalentscheidungen für die Bundestagswahl gehen.

 SPD-Parteichef Sigmar Gabriel steht im Fraktionsaal der SPD-Landtagfraktion.

SPD-Parteichef Sigmar Gabriel steht im Fraktionsaal der SPD-Landtagfraktion.

Foto: dpa, fg kde

"Wir reden über die Inhalte des Wahlkampfs", bekräftigte Gabriel am Dienstag vor einer Sitzung der SPD-Landtagsfraktion. "Ich weiß gar nicht, wer überhaupt auf die Idee gekommen ist, dass wir über Personal reden." Die engere Parteiführung der SPD will am Dienstagnachmittag in Düsseldorf über die Strategie für das Wahljahr 2017 beraten.

Wer bei der Bundestagswahl als Kanzlerkandidat ins Rennen geht, will die SPD bei einer Klausur am 29. Januar in Berlin bekanntgeben. Gabriel sowie seine Stellvertreterin und NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft beantworteten dazu in Düsseldorf keine Fragen.

Uekermann gegen Gabriel als Kandidat

Juso-Chefin Johanna Uekermann hat sich derweil skeptisch über eine Kanzlerkandidatur von SPD-Chef Sigmar Gabriel geäußert. "Ich glaube, dass die Stimmung nach wie vor sehr kritisch ist. Nicht nur bei den Jusos, sondern auch an der Parteibasis ihm gegenüber", sagte Uekermann am Dienstag im ARD-"Morgenmagazin". Gabriel werde viel Arbeit haben, um die Partei hinter sich zu versammeln und für den Wahlkampf zu motivieren.

Zudem bedauerte die Juso-Chefin, dass der SPD-Kanzlerkandidat nicht per Urwahl gesucht wird. "Das wäre eine Chance gewesen für die Partei, zu diskutieren und dann zu entscheiden", erklärte Uekermann. "Ich finde, so richtig zeitgemäß ist die Entscheidung, so wie sie jetzt fällt, nicht mehr." Wen sie als Kandidat favorisiert, sagte die Juso-Chefin nicht.

Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Eva Högl wollte Berichte, wonach sich Gabriel bereits entschieden haben soll, als Kanzlerkandidat anzutreten, nicht bestätigen. Högl sagte am Dienstag im Bayerischen Rundfunk: "Es ist natürlich keine Überraschung, dass Sigmar Gabriel der heiße Anwärter auf diese Aufgabe ist, denn er ist unser Parteivorsitzender und er hat den ersten Zugriff."

(felt/lnw)
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