Präimplantationsdiagnostik SPD-Vize Schwesig für Zulassung in Ausnahmefällen

Frankfurt (RPO). Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Manuela Schwesig hat sich für eine begrenzte Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID) ausgesprochen. Sie traue es der Gesellschaft zu, "mit den Chancen und Risiken des Fortschritts in der Bio-Medizin verantwortungsvoll umzugehen", schreibt Schwesig in der "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung".

Vor diesem Hintergrund halte sie eine Zulassung der umstrittenen genetischen Diagnostik in strikt geregelten Ausnahmefällen für vertretbar. Bei PID werden im Reagenzglas erzeugte Embryonen außerhalb des Mutterleibes auf genetische Fehler untersucht und im Falle einer Schädigung vernichtet. In den kommenden Monaten will der Bundestag über eine Zulassung in begrenzter Form oder ein Verbot entscheiden. In der SPD gibt es sowohl Befürworter einer Zulassung wie Hubertus Heil als auch generelle Kritiker der PID wie Ulla Schmidt und Generalsekretärin Andrea Nahles.

Schwesig verweist darauf, PID sei in den meisten europäischen Ländern zugelassen und werde in insgesamt 60 Zentren praktiziert. Derzeit gebe es einen "grenzüberschreitenden PID-Tourismus". Ihr wäre es lieber, wenn in Deutschland kontrollierte Möglichkeiten für Einzelfälle eröffnet würden und die Paare nicht gezwungen würden, ins Ausland zu gehen. Schließlich sei es zutiefst ungerecht, wenn sich wohlhabende Paare PID in anderen Ländern erkauften, während sich andere dies nicht leisten könnten.

(KNA/fb)
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