Gespräche mit Sachsens CDU-Chef vermarktet Sponsoring-Affäre weitet sich aus
Hamburg/Dresden (RPO). Die Sponsoring-Affäre bei der CDU weitet sich aus. Nach einem Medienbericht vermarkten auch die sächsischen Christdemokraten im Rahmen von Sponsor-Verträgen Gespräche mit ihrem Landesvorsitzenden, Ministerpräsident Stanislaw Tillich.
Die Stufen 3 und 4 beinhalte demnach auch ein "kurzes Gespräch mit dem Landesvorsitzenden Stanislaw Tillich". Zusätzlich werde Sponsoren ab Präsentationsstufe 3 (3900 Euro) die Erwähnung ihres Firmennamens in der Begrüßungsrede des sächsischen CDU-Generalsekretärs Michael Kretschmer in Aussicht gestellt. Für Sponsoren der Stufe 4 (8000 Euro) organisiere die CDU zudem noch "ein separates Fachgespräch im Rahmen der Veranstaltung".
CDU-Generalsekretär Kretschmer bestätigte die Sponsoring-Praxis, bezeichnete die versprochenen Kurzgespräche mit Tillich jedoch als "Nebensache". Kretschmer: "Wir verkaufen Standplätze, nicht den Ministerpräsidenten."
Wegen ähnlich formulierter Sponsoring-Angebote war am vergangenen Montag der Generalsekretär der nordrhein-westfälischen CDU, Hendrik Wüst, zurückgetreten. Die CDU hatte Parteitags-Sponsoren Einzelgespräche mit Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers versprochen. Durch die Schreiben wurde Rüttgers mit dem Vorwurf der Käuflichkeit konfrontiert und geriet politisch unter Druck.