Verdacht auf Strafvereitelung im Amt Staatsanwalt ermittelt gegen von der Leyens Staatssekretär

Bonn · Die Staatsanwaltschaft Bonn ermittelt gegen Gerd Hoofe, den Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium. Die Behörde hat ein förmliches Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Strafvereitelung im Amt eingeleitet.

 Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen mit Staatssekretär Gerd Hoofe (Archivbild).

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen mit Staatssekretär Gerd Hoofe (Archivbild).

Foto: dpa, mxk fdt

Ein Anfangsverdacht sei gegeben, sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Hintergrund ist die Strafanzeige eines Offiziers aus dem Sommer. Hoofe gilt als enger Vertrauter von Ministerin Ursula von der Leyen (CDU). Zunächst hatte die "Welt" über den Fall berichtet.

Hoofe soll der Anzeige zufolge disziplinarrechtliche Ermittlungen behindert haben. Dabei geht es um zwei Soldatinnen, die einen Vorgesetzten der Nötigung beschuldigt hatten. Sie wendeten sich damit an die neu eingerichtete Stabsstelle für "Chancengerechtigkeit, Vielfalt und Inklusion", die in Hoofes Verantwortungsbereich fällt. Der Offizier, der gegen den Beschuldigten ermittelte, beklagte in seiner Anzeige, die Stabsstelle habe die Zeugenaussagen unterdrückt. Trotz mehrmaliger Aufforderung soll das Ministerium die Herausgabe verweigert haben.

"Nach unserer Auffassung sind die erhobenen Anschuldigen haltlos und entbehren jeglicher Grundlage", sagte eine Sprecherin des Ministeriums der dpa. Dem Soldaten hätten alle wesentlichen Aussagen der Soldatinnen in den Akten vorgelegen. Zu weiteren Details könne man aufgrund des laufenden Verfahrens nichts sagen.

(felt)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort