Wirbel um Zahl untergetauchter Neonazis Staatssekretär korrigiert Innenminister Friedrich

Berlin · Das Bundesinnenministerium hat einem Zeitungsbericht zufolge die von seinem Chef Hans-Peter Friedrich verbreitete Zahl von mehr als 100 untergetauchten Neonazis deutlich nach unten korrigiert.

Das ist Hans-Peter Friedrich
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Lediglich 18 der 110 Personen würden wegen rechtsextremistischer Straftaten gesucht, berichtete die "Bild am Sonntag". Dies habe Friedrichs Staatssekretär Ole Schröder (CDU) am Mittwoch in einer nicht-öffentlichen Sitzung des Bundestags-Innenausschusses eingeräumt. Bei den übrigen Fällen gehe es um Delikte ohne einen politisch motivierten Hintergrund, wie etwa Fahrerflucht oder nicht bezahlten Kindesunterhalt.

Friedrich hatte vor einer Woche in einem Zeitungs-Interview vor 110 Rechtsextremisten gewarnt, die untergetaucht seien und per Haftbefehl gesucht würden. Politiker aller Parteien hatten schockiert auf die hohe Zahl reagiert und Konsequenzen gefordert. Der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Michael Hartmann, kritisierte Friedrich nun scharf. "Nur um sich wichtig zu machen, hat der Minister mit unseriösen Zahlen die Menschen beunruhigt", sagte er der "BamS".

(REU)
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