"Gefahr für innere Sicherheit" De Maiziere fürchtet zurückkehrende Islamisten

Berlin · Nach Einschätzung von Bundesinnenminister Thomas de Maiziere stellen aus Syrien und dem Irak nach Deutschland zurückkehrende Extremisten ein erhebliches Risiko für die innere Sicherheit dar.

Thomas de Maizière – Kanzleramtschef, Verteidigungsminister, Innenminister
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Foto: dpa, nie pil his

Diese radikalen Islamisten hätten in den Bürgerkriegen gelernt zu töten und zu hassen, sagte der CDU-Politiker der "Bild am Sonntag". "Sie stellen eine Gefahr für unser Land dar." Aus der Bundesrepublik seinen rund 400 Personen in Richtung Syrien ausgereist, von denen etwa 100 nach Deutschland zurückgekehrt seien, sagte de Maiziere. Allerdings seien davon nicht alle als Selbstmordattentäter oder potenzielle Terroristen einzustufen.

De Maiziere sagte, die Entscheidung der Bundesregierung, Waffen an die gegen die Miliz Islamischer Staat (IS) kämpfenden Kurden im Nordirak zu liefern, könne ein größeres Risiko für Deutschland bedeuten. "Ich kann eine erhöhte Gefährdung für unser Land und seine Bürger nicht endgültig ausschließen", sagte der Innenminister. Diese Frage dürfe aber nicht zum Maßstab des außenpolitischen Handelns der Bundesregierung werden.

Im Zuge des seit mehr als drei Jahren dauernden Bürgerkrieges in Syrien erwartet de Maiziere deutlich mehr Asylbewerber. "Insgesamt rechne ich in diesem Jahr mit rund 200.000 Asylanträgen. Das wären circa 70.000 mehr als im vergangenen Jahr und die höchste Zahl seit Anfang der 90er Jahre", sagte der Minister. Seit Beginn des Bürgerkrieges hat Deutschland seinen Angaben zufolge 50.000 Flüchtlinge und Asylbewerber aus Syrien aufgenommen. De Maiziere regte eine Diskussion darüber an, wie viele Flüchtlinge Deutschland "auch als reiches Land" aufnehmen kann.

(REU)
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