Crystal-Meth-Affäre Fraktionschef Oppermann nimmt Hartmann in Schutz

Berlin · Muss ein Bundestagsabgeordneter, der Drogen genommen hat, sein Mandat niederlegen? SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann appelliert daran, die menschliche Seite im Fall Michael Hartmann zu berücksichtigen.

Das ist der SPD-Politiker Michael Hartmann
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Der SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Hartmann kann nach Einschätzung von Fraktionschef Thomas Oppermann trotz der Ermittlungen wegen Drogenkonsums im Parlament bleiben.

"Nach dem derzeitigen Stand der Erkenntnisse sehe ich keinen Grund, dass sich Hartmann entscheiden müsste, sein Mandat niederzulegen", sagte Oppermann am Samstag dem SWR.

Wenn der Innenpolitiker tatsächlich Drogen konsumiert habe, "dann war das sicher eine Situation, wo er Hilfe gebraucht hätte", sagte Oppermann. "Ich finde, wir müssen bei diesen Fällen auch immer die menschliche Seite sehen."

Hartmann hatte zugegeben, im vergangenen Jahr die verbotene Designerdroge Crystal Meth genommen zu haben. Nach Angaben seines Anwalts hat der 51-jährige die Droge im Herbst 2013 "in geringer eigenverbrauchsüblicher Menge" gekauft und konsumiert.

Hartmann habe gehofft, nach dem Drogenkonsum leistungsfähiger zu sein. Nach etwa einem Monat habe er den Konsum des Methamphetamins beendet. Eine von Hartmann veranlasste medizinisch-psychiatrische Untersuchung habe ergeben, dass er nicht drogenabhängig sei.

Hartmann war vor seinem Amt als innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion zurückgetreten und hatte auch seinen Sitz im Parlamentsgremium zur Kontrolle der Geheimdienste zur Verfügung gestellt.

(REU)
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