Koalitionsstreit SPD-Fraktionschef Oppermann nennt Union eine "Schrumpfgröße"

München · SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann hat die Angriffe von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf die SPD scharf zurückgewiesen. "Die Kanzlerin will doch nur von ihren eigenen Problemen ablenken", sagte Oppermann. Die SPD regiere in 14 Bundesländern und stelle in neun der zehn größten deutschen Städte den Oberbürgermeister.

 Der SPD-Fraktionschef weist die Kritik von Kanzlerin Angela Merkel von sich.

Der SPD-Fraktionschef weist die Kritik von Kanzlerin Angela Merkel von sich.

Foto: dpa, nie cul fdt axs

"In den deutschen Großstädten ist die Union eine Schrumpfgröße geworden", sagte Oppermann dem "Focus". In den Bundesländern sei die CDU "die Nummer drei hinter den Grünen". Zur Begründung führte er an, die Grünen seien an mehr Länderregierungen beteiligt als die CDU.

"Je länger man über eine Union ohne Angela Merkel nachdenkt, desto zwergenhafter wird sie", sagte der SPD-Fraktionschef. Der Zustand der Union insgesamt bereite ihm Sorge. "Es gelingt ihr offenbar nicht mehr, rechtskonservative Wähler an sich zu binden."

Die CDU-Vorsitzende Merkel hatte die SPD in ihrer Kölner Parteitagsrede am Dienstag hart angegangen. Wegen der SPD-Beteiligung an der Wahl des Linken-Politikers Bodo Ramelow zum Ministerpräsidenten von Thüringen sagte Merkel, dieses Verhalten sei "eine Bankrotterklärung an den eigenen Anspruch, als Volkspartei wirklich Zukunft gestalten zu wollen". Oppermann verteidigte das Wahlverhalten der SPD, die sich in Thüringen für eine Koalition mit Linken und Grünen entschied: Ramelow sei ein "pragmatischer Politiker".

(AFP)
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