Treffen mit Staatschef Chahed Merkel will Tunesien-Rückkehrer stärker unterstützen

Berlin · In der Debatte um sichere Herkunftsländer und Rückführungen von Asylbewerbern hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) Verhandlungen über eine stärkere deutsche Unterstützung der freiwilligen Rückkehr von Flüchtlingen nach Tunesien angekündigt.

 Bundeskanzlerin Angela Merkel gibt mit Tunesiens Ministerpräsident Youssef Chahed am 14. Februar 2017 in Berlin eine Pressekonferenz.

Bundeskanzlerin Angela Merkel gibt mit Tunesiens Ministerpräsident Youssef Chahed am 14. Februar 2017 in Berlin eine Pressekonferenz.

Foto: dpa, htf

Denkbar seien etwa Bildungsangebote und eine finanzielle Unterstützung von Unternehmensgründungen von Tunesien-Rückkehrern, sagte Merkel am Dienstag nach einem Treffen mit Regierungschef Youssef Chahed im Kanzleramt in Berlin. Über entsprechende Details werde nun auf Fachministerebene beraten. Merkel kündigte einen Tunesien-Besuch noch in diesem Frühjahr an.

Merkel betonte, aus Tunesien komme nur rund ein Prozent der derzeit in Italien anlandenden Flüchtlinge. Hauptherkunftsland sei nach wie vor mit weitem Abstand Libyen. In Deutschland gebe es etwa 1500 ausreisepflichtige tunesische Flüchtlinge.

Im Anschluss an das Treffen wollte Merkel gemeinsam mit Chahed den Ort des islamistischen Terroranschlags vom 19. Dezember auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin besuchen. Der aus Tunesien stammende Attentäter Anis Amri hatte insgesamt 12 Menschen getötet und etwa 50 zum Teil schwer verletzt. Amri war ausreisepflichtig, konnte aber wegen fehlender Papiere nicht nach Tunesien abgeschoben werden.

(felt/dpa)
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