Ungenutzes Arbeitskräftepotenzial Über sieben Millionen Deutsche wollen mehr arbeiten

Wiesbaden · Mehr als sieben Millionen Bundesbürger sind nach Angaben des Statistischen Bundesamt unterbeschäftigt oder gänzlich arbeitslos. Auswertungen des Mikrozensus hätten für das vergangene Jahr ein bundesweites Potenzial von 7,4 Millionen ungenutzten Arbeitskräften ergeben, sagte am Mittwoch eine Sprecherin des Amtes. Von 42,1 Millionen Erwerbspersonen waren demnach rund 3,7 Millionen unterbeschäftigt. Weitere 3,7 Millionen waren als Arbeitslose oder Angehörige der sogenannten stillen Reserve gänzlich ohne Job.

Bei der Arbeitskräfteerhebung im Rahmen des Mikrozensus gelten nach Angaben der Sprecherin alle Bundesbürger im Alter von 15 bis 74 Jahren als Erwerbspersonen, die mindestens eine Stunde pro Woche einer Berufstätigkeit nachgehen wollen. Zur stillen Reserve oder zu den Unterbeschäftigten zählten daher etwa auch Schüler oder Rentner, die vergeblich eine Nebenbeschäftigung suchten. Allerdings sei der Anteil der Rentner und Schüler an den Erwerbspersonen insgesamt gering.

Von den 3,7 Millionen Unterbeschäftigten, die die Statistiker ermittelten, gingen 2,0 Millionen einer Teilzeitbeschäftigung nach und wollten lieber länger arbeiten. Weiter 1,7 Millionen wünschten sich neben ihrer Vollzeitarbeit einen weiteren Job. Zudem waren nach Angaben des Bundesamtes im vergangenen Jahr im Schnitt 2,5 Millionen Bundesbürger erwerbslos. Weitere 1,2 Millionen wünschten sich als Angehörige der stillen Reserve einen ersten Job, ohne als erwerbslos gemeldet zu sein.

(APD)
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