ARD-Deutschlandtrend Gabriel wäre chancenlos gegen Merkel — Schulz wird beliebter

Köln · 59 Prozent der Deutschen finden es gut, dass Angela Merkel erneut Kanzlerin werden will. Zugleich wird Martin Schulz (SPD) beliebter. Laut der ARD-Umfrage Deutschlandtrend wäre ein Duell zwischen beiden knapper als zuvor.

 Ein Duell zwischen EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) und Angela Merkel ums Kanzleramt könnte knapp werden.

Ein Duell zwischen EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) und Angela Merkel ums Kanzleramt könnte knapp werden.

Foto: Yves Herman/rtr

Die Entscheidung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), bei der Bundestagswahl im Herbst 2017 erneut als Kanzlerkandidatin anzutreten, findet laut ARD-Deutschlandtrend größeren Rückhalt in der Bevölkerung. 13 Prozent mehr Deutschen als noch im September gefällt, dass die CDU-Chefin ihren Hut erneut in den Ring wirft. 39 Prozent der Befragten finden es nicht gut.

Von den Anhängern der CDU begrüßen demnach 89 Prozent eine erneute Kandidatur Merkels, zehn Prozent lehnen sie ab. 82 Prozent der CSU-Anhänger unterstützen Merkels Kandidatur, 18 Prozent sind dagegen.

Sollte es ein Kanzlerkandidaten-Duell zwischen Angela Merkel und SPD-Chef Sigmar Gabriel geben, läge die Kanzlerin dem Deutschlandtrend zufolge in der Gunst der Bürger klar vorn. Könnten die Bürger den Bundeskanzler direkt wählen, entschieden sich 57 Prozent der Befragten für Merkel, das ist ein Zuwachs von zwölf Prozentpunkten im Vergleich zum September.

19 Prozent würden sich für den amtierenden Bundeswirtschaftsminister entscheiden. Dies bedeutet einen Rückgang um acht Prozentpunkte. Für 19 Prozent kommt keiner der beiden Politiker als Regierungschef in Frage.

Bei einem Kanzlerkandidaten-Duell zwischen Merkel und EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) wäre der Abstand der Umfrage zufolge deutlich knapper. 43 Prozent würden sich in diesem Fall für Merkel entscheiden, 36 Prozent für Schulz, der derzeit als künftiger Bundesaußenminister nach einer Wahl von Amtsinhaber Frank-Walter Steinmeier (SPD) zum Bundespräsidenten gehandelt wird. 13 Prozent würden sich für keinen von beiden entscheiden.

Der gemeinsame Kandidat von Union und SPD zur Wahl des Bundespräsidenten, Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), stößt in der Bevölkerung laut der Umfrage auf große Zustimmung. 82 Prozent halten Steinmeier für einen guten Kandidaten für das Bundespräsidentenamt. Nur zwölf Prozent sind demnach der Ansicht, dass der SPD-Politiker kein guter Nachfolger für Bundespräsident Joachim Gauck sei. Gauck tritt aus Altersgründen nicht für eine zweite Amtszeit an. Die große Koalition hatte sich Mitte November auf Steinmeier als gemeinsamen Kandidaten verständigt.

Mehrheit für stärkeres Engagemen bei internationalen Krisen

In der Umfrage sprechen sich die Deutschen außerdem mehrheitlich für ein stärkeres Engagement der Bundesrepublik bei internationalen Krisen aus. 56 Prozent halten ein stärkeres Engagement Deutschlands grundsätzlich für richtig. Dagegen lehnten 37 Prozent eine größere deutsche Rolle bei der Lösung internationaler Krisen ab.

Für die Umfrage wurden gut tausend Bürger befragt.

(jj)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort