FDP-Politikerin Silvana Koch-Mehrin Uni bestätigt Plagiate in Doktorarbeit

Heidelberg · Die Europapolitikerin Silvana Koch-Mehrin (FDP) erhält ihren Doktortitel nicht zurück. Die Universität Heidelberg hat ihren Widerspruch gegen die Entziehung zurückgewiesen. Ein Prüfungsausschuss bestätigte nochmals, dass die Arbeit in wichtigen Teilen aus Plagiaten besteht.

Politiker und Plagiats-Affären
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Foto: dpa, mg lof

Die Universität Heidelberg teilt am Freitag mit, dass sie an dem Beschluss des Promotionsausschusses der Philosophischen Fakultät festhält. Dieser hatte im Juni 2011 die Entziehung des Doktorgrades beschlossen. Silvana Koch‐Mehrin wurde der Doktortitel "wegen schwerwiegender falscher Angaben über die Eigenständigkeit der erbrachten wissenschaftlichen Leistung" entzogen, teilte die Universität mit.

Der Beschluss sei ihr am Donnerstag über ihre Anwälte bekannt gegeben worden, schreibt die Hochschule. Koch-Mehrin stehe der Rechtsweg offen.

Gegen den Beschluss des Promotionsausschussen hatte die FDP-Politikerin am 15. Juli Widerspruch eingereicht. Daraufhin hatte sich der Promotionsausschuss mit der Begründung des Widerspruchs befasst und nach sorgfältiger Prüfung entschieden, an seiner Bewertung festzuhalten, so die Universität.

Der Ausschuss hatte im Sommer eindeutige Belege dafür festgestellt, dass die im Jahre 2000 von Frau Koch‐Mehrin vorgelegte und von der Philosophisch‐Historischen Fakultät angenommene Dissertation "Historische Währungsunion zwischen Wirtschaft und Politik: Die Lateinische Münzunion 1865‐1927" in substanziellen Teilen aus Plagiaten besteht.

Auf rund 80 Textseiten der Dissertation finden sich über 120 Stellen, die nach Bewertung des Promotionsausschusses als Plagiate zu klassifizieren sind, erklärt die Universität. Diese Plagiate stammten aus über 30 verschiedenen Publikationen, von denen zwei Drittel nicht im Literaturverzeichnis aufgeführt worden sind.

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