Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen
EILMELDUNG
Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen

Schröder stellt neue Statistik vor Väter nutzen öfter Elterngeld — aber nur kurz

Berlin (RPO). Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) sieht sich durch die neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes in ihrer Haltung zum Elterngeld bestärkt. Sie würden belegen: "Das Elterngeld wirkt", so die Ministerin am Donnerstag in Berlin.

Kristina Schröder - die frühere Familienministerin
8 Bilder

Kristina Schröder - die frühere Familienministerin

8 Bilder

Die Statistikbehörde hatte zuvor in Wiesbaden mitgeteilt, dass der Anteil der Väter, die Elterngeld in Anspruch nehmen, auch 2009 weiter gestiegen sei. Nach wie vor bezogen den Angaben zufolge allerdings drei von vier Vätern Elterngeld nur für maximal zwei Monate. In neun von zehn Fällen ging das Elterngeld für zwölf Monate an die Mütter.

Am häufigsten bezogen nach wie vor Väter in Sachsen (30,7%) Elterngeld, gefolgt von Bayern (30,2%) und Berlin (29,6%). In Sachsen stieg die Väterbeteiligung von 29,9% im ersten auf 32,0% im vierten Quartal 2009. Die mit Abstand geringste Inanspruchnahme des Elterngeldes gab es bei Vätern im Saarland (14,0%). Aber auch hier stieg die Quote an: von 12,2% im ersten auf 14,9% im vierten Quartal.

Veränderungen bei der Dauer der Inanspruchnahme gab es kaum. Nach wie vor bezogen drei von vier Vätern Elterngeld für maximal zwei Monate. Der Anteil der Väter mit einer zweimonatigen Bezugsdauer an allen Vätern mit Elterngeldbezug ist im Jahr 2009 gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen, und zwar von rund 72% auf fast 75%. Mütter bezogen weiter in neun von zehn Fällen das Elterngeld für zwölf Monate.

Der durchschnittliche Elterngeldanspruch von Vätern, die vor der Geburt des Kindes erwerbstätig waren, lag im ersten Bezugsmonat bundesweit bei 1 171 Euro und damit mehr als ein Drittel (36%) höher als der vergleichbare Anspruch bei Müttern (861 Euro). Während der Anspruch bei Vätern sich im ersten Bezugsmonat um 40 Euro (+ 3,5% gegenüber 2008) erhöhte, stieg der Anspruch bei den Müttern um durchschnittlich 17 Euro beziehungsweise 2,0%.

Die familienpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Miriam Gruss, bewertet daher die neuen statistischen Auswertungen kritischer. "Es gibt wenig Licht und viel Schatten beim Elterngeld", sagte sie. Bemerkenswert sei aus ihrer Sicht vor allem, dass die Inanspruchnahme des Elterngeldes seit 2008 stagniere. Dies sei "ein Grund mehr", dieses familienpolitische Instrument genauer auf seine Effektivität hin zu untersuchen, so Gruss. Sie stelle zwar einen "kleinen gesellschaftlichen Wandel" fest, da zunehmend mehr Väter die Elternzeit in Anspruch nähmen. Doch sei das Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen noch zu groß. "Wir müssen deshalb weitere Rahmenbedingungen setzen, um den Familien das Alltags- und Berufsleben zu erleichtern", so die FDP-Politikerin.

Schröder: "Am Elterngeld wird nicht gerüttelt"

Schröder bekräftigte hingegen erneut: "Am Elterngeld wird nicht gerüttelt." Sie reagierte damit auch auf FDP-Generalsekretär Christian Lindner, der eine Debatte über die noch von der großen Koalition eingeführte staatliche Leistung angestoßen hatte. Lindner fordert eine Überprüfung des Elterngeldes auf seine Wirksamkeit. Schröder dazu: "Das Elterngeld ist keine Gebärprämie. Und das Elterngeld ist auch keine Sozialleistung." Vielmehr solle es Eltern einen Schonraum im ersten Jahr nach der Geburt des Kindes ermöglichen.

Lob für das Elterngeld kam auch von den Grünen. "Allen Unkenrufen zum Trotz ist das Elterngeld ein erfolgreiches familienpolitisches Instrument", erklärte Katja Dörner, Fraktionssprecherin für Kinder- und Familienpolitik. Die von der FDP "unnötig angezettelte Debatte" um das Elterngeld müsse beendet werden, so die Grünen-Politikerin. Zudem forderte sie eine noch stärkere Förderung der Väter. "Familienministerin Schröder ist in der Pflicht, Vorschläge zu unterbreiten, wie auch ohne eine Verlängerung des Gesamtbezugszeitraumes beim Elterngeld, die Beteiligung der Väter verbessert werden kann."

(KNA/AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort