Kritik an Reisen mit Partner Mronz Viele Deutsche gegen Westerwelles Begleitung

Hamburg (RPO). Die Mehrheit der Bundesbürger findet es nicht richtig, dass Außenminister Guido Westerwelle seinen Lebenspartner auf Dienstreisen mitnimmt. Das ergab eine Umfrage. Doch der Opposition spielt das nicht in die Hände.

Westerwelle in Chile
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Bei einer am Mittwoch veröffentlichten Forsa-Umfrage für den "Stern" erklärten 53 Prozent der Befragten, es sei nicht in Ordnung, wenn Michael Mronz, der eine Firma zur Event- und Sportvermarktung betreibt, den Minister ins Ausland begleitet. Selbst FDP-Wähler sehen dies sehr kritisch. Geschadet hat die Debatte der FDP in der Wählergunst bisher allerdings nicht.

38 Prozent aller 1.001 Befragten haben kein Problem mit der Begleitung auf Dienstreisen. Bei den FDP-Anhängern halten zwar 47 Prozent Mronz' Teilnahme an Ministerreisen für grundsätzlich in Ordnung. Allerdings liegt der Anteil derer, die dies ablehnen, mit 46 Prozent etwa genauso hoch. Die größten Probleme sehen Anhänger der Linken (59 Prozent), gefolgt von den Befragten, die Union und SPD nahe stehen (56 Prozent).

Die Debatte um die Amtsführung Westerwelles hat aber wenig Auswirkungen auf die Zustimmung der Bundesbürger zu den im Bundestag vertretenen Parteien. In einer weiteren Forsa-Befragung für den "Stern" kommt die FDP wie in der Vorwoche auf 8 Prozent. Damit liegt sie aber weiter deutlich unter ihrem Ergebnis bei der Bundestagswahl vor knapp einem halben Jahr, als sie 14,6 Prozent der Stimmen holte. Dagegen gewinnt die Union einen Punkt und steigt auf 34 Prozent.

Die Opposition kann von der Westerwelle-Diskussion nicht profitieren: Die SPD stagniert bei 23 Prozent, die Linke fällt um einen Punkt auf 11 Prozent, und die Grünen kommen zum vierten Mal in Folge auf 16 Prozent. Für "sonstige Parteien" würden 8 Prozent der Deutschen stimmen. Mit zusammen 50 Prozent haben die drei Oppositionsparteien momentan einen Vorsprung von 8 Punkten vor dem Regierungslager.

Dennoch steht SPD-Chef Sigmar Gabriel im Vergleich zu Kanzlerin Angela Merkel zurzeit nicht gut da: Bei einer Direktwahl des Kanzlers würden sich nur 21 Prozent der Befragten für den SPD-Chef aussprechen, die Amtsinhaberin käme dagegen auf 57. Für die Umfrage wurden vom 8. bis 12. März 2.501 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger befragt.

(apd/top)
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