Gabriel warnt Merkel vor "Wahlkampfreden" Vizekanzler fordert Kanzlerin zur Mäßigung auf

Berlin · Der Ton zwischen den Koalitionspartnern wird rauer. Vizekanzler und SPD-Chef Sigmar Gabriel wies Angriffe von Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel auf die Sozialdemokraten zurück.

 Hier verstehen sich Kanzlerin und Vizekanzler noch.

Hier verstehen sich Kanzlerin und Vizekanzler noch.

Foto: ap

"Die Lage in Deutschland und Europa ist zu ernst, um jetzt Wahlkampfreden gegeneinander zu halten", sagte Gabriel dem "Tagesspiegel am Sonntag" laut Vorabbericht. Von der Russland-Ukraine-Krise über die Bewältigung der Flüchtlingsströme bis hin zu innenpolitischen Herausforderungen wie explodierenden Mieten und Investitionsstau gebe es viel zu tun. "Da liegen unsere Aufgaben und nicht in gegenseitigen Beschimpfungen", sagte Gabriel.

Beim CDU-Parteitag hatte Merkel am Dienstag es als "Bankrotterklärung" der SPD bezeichnet, dass sie in Thüringen als Juniorpartnerin die erste rot-rot-grüne Koalition unter Führung eines Ministerpräsidenten der Linkspartei ermöglichte. "Wie viel kleiner will sich die SPD eigentlich noch machen?", fragte Merkel. SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann sprach daraufhin davon, dass die CDU in den deutschen Großstädten zur "Schrumpfgröße" geworden sei. In den Ländern sei sie "die Nummer drei hinter den Grünen, die inzwischen an mehr Regierungen beteiligt sind als die CDU", sagte Oppermann dem Magazin "Focus". Der Zustand der Union bereite ihm Sorge: "Es gelingt ihr offenbar nicht mehr, rechtskonservative Wähler an sich zu binden."

(REU)
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