VW-Abgasaffäre Grüne: Dobrindt muss endlich Kontrollen durchsetzen

Berlin · Die Opposition erhöht den Druck auf den Bundesverkehrsminister: Angesichts der Ausweitung der Abgasaffäre bei VW sehen die Grünen Alexander Dobrindt (CSU) nun am Zug.

Volkswagen und andere: Die großen Skandale der Auto-Industrie
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Foto: dpa, jst cul lof

"Wir fordern Verkehrsminister Dobrindt auf, endlich einen konkreten Plan auf den Tisch zu legen, wie er sich vorstellt, dass die Branche in den kommenden Jahren nicht gegen die Wand fährt", erklärte Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer am Dienstagabend in Berlin. "Angesichts der Dimension des Skandals und dem damit verbundenen Schaden für die gesamte deutsche Automobilbranche reicht es nicht mehr aus, Aufklärung als Show zu simulieren."

Die Manipulationen bei VW hätten ganz offensichtlich System gehabt, erklärte Krischer. Dobrindt müsse daher "endlich klare politische Regeln und Kontrollen durchsetzen, um die Branche vor sich selbst zu schützen".

Die US-Umweltschutzbehörde EPA hatte Volkswagen am Montag vorgeworfen, bei Drei-Liter-Dieselmotoren verschiedener Modelle von Audi, Porsche und VW mit einer nicht zugelassenen Softwarefunktion zur Abgaskontrolle getrickst zu haben. Volkswagen und seine Töchter Audi und Porsche wiesen die Vorwürfe zurück.

Allerdings teilte Volkswagen am Dienstag mit, dass bei rund 800.000 Autos des Konzerns die tatsächlichen CO2-Werte höher lägen als angegeben. Betroffen seien auch ein Benzinmotor sowie Fahrzeuge mit BlueMotion-Technologie, die als besonders verbrauchs- und emissionsarm beworben werden. Die wirtschaftlichen Risiken aus diesem neuen Problem werden laut VW auf rund zwei Milliarden Euro geschätzt.

Im September hatte VW bereits einräumen müssen, dass bei rund elf Millionen Dieselfahrzeugen Software eingesetzt war, die die Abgaswerte manipulierte. Alle betroffenen Wagen müssen umgerüstet werden. Dadurch kommen auf den Konzern Milliardenkosten zu.

(felt/AFP)
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