Kampf gegen Einbruchskriminalität "Wachpolizei" — Kritik im Netz an de Maizières Vorschlag

Berlin · Im Kampf gegen die steigende Einbruchskriminalität hat sich Bundesinnenminister Thomas de Maizière für eine "Wachpolizei" ausgesprochen. In den sozialen Netzwerken kommt der Vorschlag alles andere als gut an.

Thomas de Maizière schlägt Wachpolizei vor: Kritik auf Twitter
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So reagieren Twitterer auf den "Wachpolizei"-Vorschlag

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Foto: Sebastian Kahnert

Alle drei Minuten wird in Deutschland eingebrochen — eine Entwicklung, die vielen Sorge bereitet. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) sagte schon lange Zeit, dass mehr gegen Einbruchskriminalität unternommen werden muss. Im Interview mit unserer Redaktion fordert er deshalb unter anderem mehr Strafverfolgung, mehr Videoüberwachung und mehr Polizei vor Ort.

Der Minister spricht sich darin aber auch für eine "Wachpolizei" im Kampf gegen Einbrecher aus. Im Interview sagt er: "Sehr nützlich ist eine so genannte Wachpolizei, die besetzt ist mit Kräften, die über eine Kurzausbildung verfügen und begrenzte Befugnisse haben, aber Uniform und Waffe tragen." Dies nennt er ein "zukunftsweisendes Modell".

Das sehen die Menschen in den sozialen Netzwerken allerdings ganz anders als der Bundesinnenminister. So mancher sieht in dem Vorschlag eine Idee, um Kosten zu sparen. "Hier riecht es nach einer kostengünstigen Alternative", schreibt ein Nutzer auf unserer Facebook-Seite. Ein anderer schreibt: "Die CDU sollte endlich den schlanken Staat begraben, damit ausreichend Polizisten eingestellt werden können, die dann auch ordentlich bezahlt werden, statt Wachpolizisten mit einem Hungerlohn abzuspeisen."

Andere fürchten, dass dadurch die umstrittenen Bürgerwehren einen legitimierten Rahmen bekommen könnten. Und manch einer sieht in dem Vorschlag puren Aktionismus und Wahlkampfgetöse.

(das)
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