Pläne für freiwilligen Zivildienst Warnung vor Gefahr für bestehende soziale Dienste

Landau (RPO). Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) wirft der Bundesregierung vor, mit ihren Plänen für einen freiwilligen Zivildienst die Existenz der bereits bestehenden sozialen Dienste extrem zu gefährden.

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Es dürfe keine Konkurrenz zu dem in mehr als vier Jahrzehnten bewährten Freiwilligen Sozialem Jahr aufgebaut werden, warnte der Bundesvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt, Wolfgang Stadler, in der Zeitung "Rheinpfalz am Sonntag".

Die Einrichtung habe eine zunehmende Resonanz bei Jugendlichen und sei inzwischen zahlenmäßig größer als der bisherige Zivildienst der Bundeswehr. Schon eine unterschiedliche Bezahlung würde die Akzeptanz des freiwilligen Sozialen Jahres bei den Jugendlichen erheblich schmälern. Es bestehe sogar die Gefahr, dass diese Plätze dann nicht mehr konkurrenzfähig seien.

Stadler plädierte dafür, die sozialen Dienste unter einem Dach mit gleichen Rahmenbedingungen zu organisieren. Es dürfe nicht zu Doppelstrukturen kommen. Der Staat sollte keine "Freiwilligkeit" verordnen.

Nach Ansicht Stadlers sollten die Fördermittel von Bund und Ländern zusammengefasst werden. Er sehe keine verfassungsrechtlichen Bedenken, da es ähnliche Beispiele bei der Kinderbetreuung bereits gebe.

Die Arbeiterwohlfahrt unterstütze die Bundesratsinitiative von Rheinland-Pfalz, das sich ebenfalls für eine Vereinheitlichung der freiwilligen Sozialarbeit von Jugendlichen stark mache, betonte Stadler.

(apd)
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