Schmidt plant Fitness-Gesetz Wenn Fitness zur Bürgerpflicht wird

Berlin (rpo). Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt arbeitet "mit Hochdruck" an einem Präventionsgesetz zur Förderung der Fitness. Allein Behandlungen durch Rückenschmerzen kosten 26 Milliarden Euro im Jahr. Ein Sprecher der Ministerin konnte aber nicht bestätigen, wonach der Entwurf bereits Ende dieses Monats in den Bundestag eingebracht werden soll.

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Foto: AP

"Viele Erkrankungen können vermieden werden, wenn sich Menschen gesünder ernähren und mehr bewegen", erklärte die Ministerin, die selbst mehrmals die Woche morgens zum Sport geht. Eine Bundesstiftung soll Präventionsziele festlegen und Kampagnen, beispielsweise gegen das Rauchen, entwickeln. 270 Millionen Euro bringen dafür jährlich die gesetzlichen Sozialversicherungen und die Bundesagentur für Arbeit auf. "Mehr Prävention ist bitter nötig", sagte Rolf Stuppardt, Vorsitzender des Bundesverbands der Innungskrankenkassen.

Rückenschmerzen kosten 26 Milliarden Euro

Bereits im Oktober vergangenen Jahres hatte sich eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe auf gemeinsame Eckpunkte zur Prävention verständigt. Schmidt erklärte: "Wir müssen dahin kommen, dass sich jede und jeder mit der Frage beschäftigt: Wie können Krankheiten vermieden werden? Was kann ich persönlich tun, um meine Gesundheit zu erhalten? Und wir müssen den Menschen hierzu konkrete Möglichkeiten zum Mitmachen anbieten."

Studien des Robert-Koch-Instituts belegen, dass ein Viertel der erwachsenen Bevölkerung Deutschlands an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leidet. Aber auch chronische Rückenschmerzen werden von jedem Vierten angegeben. Diese Schmerzen haben Arbeitsausfälle und Frühverrentungen in erheblichem Maß zur Folge und verursachen laut Gesundheitsministerium jährlich Kosten in Höhe von 26 Milliarden Euro.

Dabei seien lediglich 15 Prozent dieser Fälle auf einen behandlungsbedürftigen organischen Befund zurückzuführen. In vielen Fällen könnten vor allem im betrieblichen Bereich Bewegungsschulungen, ergonomische und organisatorische Maßnahmen Haltungsverbesserungen bewirken. So könne verhindert werden, dass aus unkomplizierten Beschwerden chronische Rückenschmerzen werden. Bereits eine Verringerung der chronischen Rückenerkrankungen um zehn Prozent führe zu einer Kosteneinsparung in Höhe von 2,6 Milliarden Euro pro Jahr.

(ap)
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