Umfragewerte sinken rapide Westerwelles ramponiertes Ansehen

Berlin (RPO). Das Ansehen von Bundesaußenminister Guido Westerwelle ist in diesen Tagen stark ramponiert. Erst seine fragwürdigen Äußerungen im Rahmen der Hartz-Debatte und nun auch die öffentliche Diskussion um seine Reisebegleitung während der Asienreise. Diesen Ansehensverlust hat er nun auch schwarz auf weiß.

Westerwelle in Chile
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In einer am Samstag veröffentlichten Umfrage von TNS Forschung für den "Spiegel" wünschten dem FDP-Chef nur noch 29 Prozent der Befragten eine "wichtige Rolle" für die Zukunft - 21 Prozentpunkte weniger als im Dezember. Hohe Zustimmung mit 86 Prozent genießt Westerwelle den Angaben zufolge nur bei den eigenen Parteianhängern, selbst von den Unterstützern der Koalitionspartner CDU und CSU äußern sich nur noch 39 Prozent positiv über Westerwelle.

Derweil meldete das Hamburger Nachrichtenmagazin, Westerwelles Lebensgefährte, der Sportvermarkter Michael Mronz, sei nicht nur privat mit dem FDP-Chef unterwegs gewesen. Bei einer Reise der FDP-Bundestagsfraktion nach China im Jahr 2007 sei Mronz Mitglied der begleitenden Wirtschaftsdelegation gewesen.

Gespräche mit der kommunistischen Partei Chinas

In dieser Funktion habe er auch Gespräche mit einem hohen Funktionär der kommunistischen Partei Chinas geführt, der gleichzeitig dem Vorbereitungskomitee für die Olympischen Spiele 2008 in Peking angehört habe, heißt es weiter. Mronz habe seinerzeit als Berater für ein geplantes Reitsportzentrum fungiert, das in China realisiert werden sollte. Wie er in die Wirtschaftsdelegation der FDP gelangte, habe Mronz auf "Spiegel"-Anfrage nicht beantworten wollen. Seine Reisekosten habe er damals selbst bezahlt.

Der "Spiegel" berichtete weiter, 2008 habe Mronz einen Dienstpass des Auswärtigen Amtes erhalten. Das Dokument, mit dem auch deutsche Honorarkonsuln reisen, habe die FDP-Bundestagsfraktion für ihn beantragt.

Zudem soll die Firma Far Eastern Fernost Beratungs- und Handelsgesellschaft, an der ein Bruder von Westerwelle beteiligt ist, auch mit Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) unterwegs gewesen sein. Far Eastern-Geschäftsführer Ralf Marohn sei im vergangenen Dezember in China zu Brüderles Wirtschaftsdelegation gestoßen, berichtete das Magazin unter Berufung auf das Wirtschaftsministerium. Marohn hatte auch Außenminister Westerwelle nach China begleitet. Deswegen war Westerwelle in die Kritik geraten.

(apd/nbe)
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