Medienbericht Wieder ein Hackerangriff auf den Deutschen Bundestag

Berlin · Unbekannte Hacker wollten offenbar erneut in das Netz des Bundestages eindringen. Über infizierte Rechner sollen sie versucht haben, Kontakt zu einer "potenziell schadhaften" Webseite herzustellen.

 Plenarsaal des Deutschen Bundestages (Symbolbild).

Plenarsaal des Deutschen Bundestages (Symbolbild).

Foto: dpa, bvj kde

Laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" sind mindestens zehn Abgeordnetenbüros und alle im Bundestag vertretenen Fraktionen betroffen. Sowohl das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) als auch das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) hätten den Angriff bestätigt. Die IT-Abteilung des Bundestages habe den neuen Angriff abwehren können. Weder bei der Bundestags-Verwaltung noch beim BSI und Verfassungsschutz war zunächst eine Stellungnahme zu erhalten.

Ziel war unter anderem die Abgeordnete Marieluise Beck. Die Grünen-Politikerin sagte, dass im Februar der Rechner einer Mitarbeiterin abgestürzt sei und die Verwaltung anschließend von auffälligen Serverbewegungen berichtet habe. Demnach seien alle Rechner befallen gewesen, die auf eine bestimmte ausländische Nachrichtenseite zugegriffen hätten. Beck war bereits im Februar 2014 Ziel eines Hackerangriffs geworden.

Ein Sprecher des BSI teilte Anfang Februar nach Angaben der "Süddeutschen Zeitung" mit, dass die Behörde "aufgrund von Auffälligkeiten im Netzwerkverkehr" im engen Austausch mit dem Bundestag stehe. Der Angriff sei aufgrund eines Hinweises des BfV entdeckt worden. Von den Rechnern aus wurde den Angaben zufolge versucht, Kontakt zu einer "potenziell schadhaften" Webseite aufzunehmen. Diese Verbindung wurde zur Sicherheit blockiert.

Der Bundestag insgesamt war im Sommer 2015 Ziel eines Angriffs. Anschließend mussten Server und Netzwerke mehrere Tage lang für Reparaturarbeiten abgeschaltet werden.

(dpa)
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