Edathy-Affäre: neue Hinweise Wussten noch mehr SPD-Kollegen Bescheid?

Düsseldorf · Die Affäre um den ehemaligen Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy geht weiter. Ein anonymer Brief an Wolfgang Bosbach (CDU) stellt die Rolle der SPD erneut in Frage. Gab es noch mehr Mitwisser in den SPD-Reihen? Ein Zeuge will gesehen haben, wie zwei örtliche Parteikolleginnen von Edathy diesen am Tage seines Rücktritts zu Hause aufsuchten.

Das ist Sebastian Edathy
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Wie "Focus Online" berichtet, gibt es neue Hinweise in der Edathy-Affäre um mögliches kinderpornographisches Material. Wolfgang Bosbach (CDU), Vorsitzender des Innenausschusses, gibt an, bei ihm sei am Dienstag ein anonymer Brief zu dem Fall eingegangen.

SPD-Frau auf Müllkippe gesichtet

Der Absender des Briefes behauptet, er habe am Abend des 7. Februar - der Tag an dem Sebastian Edathy sein Bundestagsmandat niedergelegt hat - beobachtet, dass zwei örtliche SPD-Funktionsträgerinnen Edathy zu Hause besucht hätten. Einen Tag später habe er eine der Damen auf einer Müllkippe gesehen, behauptet der Briefschreiber weiter.

Die Frage, die dieser seltsame Vorgang aufwirft ist, ob Edathy von seinen Parteikolleginnen gewarnt wurde und daraufhin weiteres Beweismittel vernichtet wurde? Das wiederum würde bedeuten, dass es noch mehr Mitwisser im Fall Edathy gab. Bislang war lediglich bekannt, dass Hans-Peter Friedrich (CSU), Sigmar Gabriel (SPD) und Thomas Oppermann (SPD) von den Ermittlungen gegen Edathy gewusst haben.

Niedersächsischer Justiz ist Hinweis unbekannt

Bosbach habe daraufhin in der Ausschusssitzung die Vertreter der niedersächsischen Justiz gefragt, ob ihnen diese Informationen bekannt seien. Als dies verneint wurde, soll Bosbach eine Kopie des Briefes an die Justiz ausgehändigt haben.

Gegen Edathy wird wegen des Verdachts ermittelt, kinderpornografische Aufnahmen gekauft zu haben. Der Ex-Bundestagsabgeordnete hat eingeräumt, Nacktbilder von Jugendlichen im Internet erworben zu haben. Er bestreitet aber, dass darunter illegales Material war.

(bis)
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