SPD will FDP-Wähler abwerben Kubicki nennt Gabriel "Erbschleicher"

Berlin/Hamburg · Nach seiner Wahl zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden der FDP hat Wolfgang Kubicki die Pläne der SPD, den Liberalen Wähler abzuwerben, scharf kritisiert. Sigmar Gabriel hatte erklärt, die liberale Idee sei zu wichtig, "um sie mit der FDP untergehen zu lassen".

 Wolfgang Kubicki ist neuer stellvertretender Bundesvorsitzender der FDP.

Wolfgang Kubicki ist neuer stellvertretender Bundesvorsitzender der FDP.

Foto: dpa, Kay Nietfeld

Auch der stellvertrender SPD-Chef Olaf Scholz hatte sich entsprechend geäußert. "Ich finde es sehr lustig, dass sich Sigmar Gabriel und Olaf Scholz sozusagen als Erbschleicher an die Wähler der FDP heranmachen wollen", sagt Kubicki der dpa. "Wir leben noch, und wir werden sehr schnell und sehr stark dokumentieren, wie viel Kraft in der FDP steckt."

Kubicki erhielt knapp 90 Prozent der Delegiertenstimmen, deutlich mehr als Christian Lindner, der mit 79 Prozent zum neuen FDP-Chef gewählt wurde.

Die FDP hat ihren Bundesparteitag am Sonntag fortgesetzt. Zum Abschluss des zweitägigen Treffens wollen sich der neugewählte Parteichef Christian Lindner und die neue Generalsekretärin Nicola Beer noch einmal an die etwa 630 Delegierten wenden.

Außerdem liegt den Delegierten ein Leitantrag des Parteivorstands vor, in dem die FDP sich klar von der Politik der geplanten Koalition aus Union und SPD abgrenzt. Der Koalitionsvertrag von Union und SPD verlasse den Weg des soliden Haushaltens, belaste durch neue Ausgaben die künftige Generation und verletze durch den angestrebten gesetzlichen Mindestlohn das Prinzip der Tarifautonomie, heißt es in der Vorlage.

Der Parteitag hatte am Samstag nach dem Rückzug des Vorstands um Philipp Rösler eine neue Spitze gewählt. Diese soll die FDP 2017 in den Bundestag zurückführen. Lindner hatte nach seiner Wahl die Liberalen aufgerufen, innerparteiliche Querelen beizulegen und offensiv für FDP-Themen wie Eigenverantwortung und Bürgerrechte einzutreten. Im September hatte die Partei erstmals seit 1949 den Einzug in den Bundestag verpasst.

Die Düsseldorfer Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann wurde zur Partei-Vize gewählt.

(dpa)
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