ZDF-Politbarometer März Mehrheit gegen Wahlkampfauftritte türkischer Politiker

Mainz · Eine große Mehrheit der Deutschen ist laut ZDF-Politbarometer gegen Wahlkampfauftritte türkischer Politiker in Deutschland. Zwei Drittel der Befragten fodern deutlichere Kritik der Bundesregierung an der Türkei.

 Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu (Archivaufnahme).

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu (Archivaufnahme).

Foto: dpa, mjh fpt hpl

Im April stimmen die Türken über eine neue, von Präsident Erdogan gewünschte Verfassung ab. 83 Prozent der befragten Deutschen sind der Meinung, türkische Politiker sollen dafür in Deutschland keinen Wahlkampf machen dürfen. Nur 15 Prozent finden solche Auftritte in Ordnung. Zwei Drittel (66 Prozent) wollen zudem, dass die Bundesregierung die Türkei wegen ihres politischen Kurses stärker kritisiert, weniger Kritik halten neun Prozent für angebracht, und für 20 Prozent soll sich an der Kritik nichts ändern.

Wegen der Spannungen zwischen Deutschland und der Türkei rechnet fast die Hälfte (49 Prozent) damit, dass das Flüchtlingsabkommen mit der Türkei scheitert und dann wieder mehr Flüchtlinge nach Europa kommen, 42 Prozent glauben das nicht.

Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, könnte die CDU/CSU weiterhin mit 34 Prozent rechnen, die SPD könnte zum dritten Mal in Folge zulegen auf 32 Prozent (plus zwei), das ist ihr bester Wert im Politbarometer seit fast fünf Jahren. Die Linke verbesserte sich auf acht Prozent (plus eins), die Grünen kämen nur noch auf sieben Prozent (minus zwei) und die FDP auf fünf Prozent (minus eins). Die AfD würde erneut einen Punkt abgeben auf neun Prozent, und die anderen Parteien zusammen erreichten fünf Prozent (plus eins).

Damit gäbe es weiterhin nur eine klare Mehrheit für CDU/CSU und SPD — für Rot-Rot-Grün oder eine Koalition aus CDU/CSU, Grüne und FDP würde es nicht reichen. Unabhängig von möglichen Koalitionspartnern wünschen sich nach der Bundestagswahl 41 Prozent eine Regierung unter Führung der CDU/CSU und 47 Prozent eine SPD-geführte Regierung.

Bei der Frage, wen man nach der Bundestagswahl lieber als Kanzler oder Kanzlerin hätte, sprechen sich jetzt 44 Prozent für Angela Merkel aus und ebenfalls 44 Prozent für Martin Schulz. Im Februar hatte Schulz mit 49 Prozent noch einen deutlichen Vorsprung vor Merkel, die im Vormonat nur auf 38 Prozent kam.

(rent)
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