Fotos Zehn Querdenker der SPD
Immer wieder hat die SPD Probleme mit Querdenkern in den eigenen Reihen. Oftmals drohte den Freigeistern ein Parteiausschluss. Ein paar Beispiele.
Thilo Sarrazin
Der ehemalige Berliner Finanzsenator provozierte immer wieder mit Attacken gegen Hartz-IV-Bezieher und Muslime. Der SPD-Vorstand war entsetzt. Etliche an der Basis stützten Sarrazin.
Wolfgang Clement
Ehemals NRW-Ministerpräsident und Superminister unter Gerhard Schröder. Profilierte sich später als Freund der Energiekonzerne und riet von der Wahl der hessischen SPD-Spitzenkandidatin Andrea Ypsilanti ab. Die Genossen waren außer sich. Clement gab selbst sein Parteibuch ab.
Heinz Buschkowsky
Bezirksbürgermeister im Berliner Problem-Stadtteil Neukölln. Fordert beharrlich stärkere Sanktionsmöglichkeiten gegen integrationswillige Ausländer. Provozieren kann er auch. Wohl berühmteste Aussage: Die Unterschicht versäuft das Geld. Manche Genossen winden sich bei seinen Worten.
Klaus von Dohnanyi
Der ehemalige Erste Bürgermeister der Stadt Hamburg ist ein echter Freigeist und ignoriert parteipolitische Korsettstangen. Er warf sich für Sarrazin in die Bresche, forderte mehr Flexibilität von Arbeitslosen und erteilte seinen Parteivorsitzenden gute Ratschläge.
Klaus Uwe Benneter
Einst sozialistisch gesinnt sorgte er in den 70ern für chronische Unruhe in seiner Partei. 1977 folgte der Rauswurf. Kanzler Gerhard Schröder holte ihn zurück in die Partei, Benneter brachte es bis zum Generalsekretär.
Klaus Ernst
Der jetzige Linken-Chef nervte die SPD mit Dauer-Kritik an Hartz IV. Im Sommer 2004 folgte der Antrag des Parteivorstandes. Ernst wurde aus der SPD ausgeschlossen.
Die hessische Viererbande
Die hessischen Landtagsabgeordneten Silke Tesch, Jürgen Walter (vorne), Dagmar Metzger (hinten, l.) und Carmen Everts stellten sich nach der Landtagswahl 2008 gegen Andrea Ypsilanti. Das führte zum Scheitern der Pläne für eine Minderheitsregierung. Allen drohte zeitweise der Parteiausschluss, Walters Mitgliedsrechte wurden für zwei eingeschränkt.