Hubert Ulrich war das Zünglein an der Waage im Saarland: Der Chef der Landes-Grünen hatte seine Partei 2009 für das Experiment Jamaika geöffnet.
Knapp 78 Prozent der Delegierten folgten seiner Empfehlung, das Bündnis mit CDU und FDP zu versuchen.
Damit betrat Ulrich politisches Neuland: Eine solche Konstellation hatte es in der Geschichte der Bundesrepublik noch nicht gegeben.
Eigentlich wollten Ulrichs Grüne diesen Mann zum Ministerpräsidenten machen: SPD-Spitzenkandidat Heiko Maas (links).
Doch daraus wird nichts: Als Grund nannte Ulrich die Personalie Oskar Lafontaine, der offenbar in seiner alten Heimat als Linkspartei-Fraktionschef die Strippen ziehen wollte.
Auch die FDP um ihren Spitzenkandidaten Christoph Hartmann musste programmatische Kröten schlucken - wie beispielsweise das umfassende Rauchverbot, das die Grünen fordern.
Vorerst blieb Peter Müller Ministerpräsident des Saarlandes und schmiedete die Jamaika-Koalition. Im August 2011 trat er zurück.
Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) wurde im August 2011 die neue Ministerpräsidentin des Saarlandes. Kramp-Karrenbauer erhielt im zweiten Wahlgang in geheimer Abstimmung 26 von möglichen 51 Stimmen.