Die Bank-Katastrophe

Eine Software-Panne kann in jedem Konzern vorkommen. Dafür gibt es aus der jüngeren Vergangenheit genug Beispiele. Doch das, was jetzt bei der Deutschen Bank passierte, ist katastrophal. Nicht nur, weil der Systemfehler ein erschütterndes Bild vom Zustand der IT im Unternehmen befördert, sondern auch, weil die Bank entgegen aller Sorgen und Nöte ihrer Kunden zunächst versucht hat, das Problem schönzureden.

Von einem "Darstellungsproblem im Online-Banking" zu sprechen, wenn Kunden nicht mehr mit ihrer Karte zahlen oder Geld am Automaten abheben können, ist völlig daneben. Solche Äußerungen pflegen das Bild einer Bank, für die funktionierende Krisen-Kommunikation ein Fremdwort ist, und die sich aus Angst vor der nächsten öffentlichen Peinlichkeit in eine noch peinlichere Lage manövriert.

John Cryan ist seit einem Jahr Deutsche-Bank-Chef. Sein Job ist der an einer der größten Unternehmensbaustellen in Deutschland. Natürlich kann er nicht von heute auf morgen alle Probleme lösen. Aber er muss schleunigst damit anfangen.

(RP)
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