Die Familienpolitik trägt endlich Früchte

Das ist eine uneingeschränkt gute Nachricht: Die Zahl der Geburten in Deutschland war 2015 mit 738.000 Mädchen und Jungen so hoch wie seit 15 Jahren nicht mehr. Gründe dafür gibt es gleich mehrere: Frauen aus geburtenstarken 1980er-Jahrgängen bekommen nun Kinder, die wirtschaftliche Lage ist gut, die Arbeitslosigkeit gering. Zentral sind aber auch familienpolitische Maßnahmen der vergangenen Jahre, die nun ihre Wirkung entfalten. Was SPD-Altkanzler Gerhard Schröder einst noch als "Gedöns" abtat, verdient ein Wort des Lobes: Das Elterngeld entlastet Familien finanziell, die Elternzeit wird immer besser angenommen, auch von Vätern. Und der Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen war elementar für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Aber so sehr die Freude über mehr Neugeborene angebracht ist, dürfen die eklatanten demografischen Probleme nicht übersehen werden. Weiterhin ist die Zahl der Todesfälle höher als die der Geburten. Was dagegen helfen kann, ist eine geregelte Zuwanderung qualifizierter Personen aus dem Ausland und eine gelungene Integration. Geschieht das nicht, geraten bald auch die derzeit noch guten Vorzeichen für mehr Kinder in Deutschland ins Wanken.

(RP)
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